ARD-Hörspieldatenbank

Monolog, Hörspielbearbeitung


Landnahme


Friedrich Christian Delius

Die Birnen von Ribbeck


Vorlage: Die Birnen von Ribbeck (Roman)

Bearbeitung (Wort): Friedrich Christian Delius

Redaktion: Monika Klostermeyer

Technische Realisierung: Gerd-Ulrich Poggensee, Gabriele Hjort

Regieassistenz: Vera Wildgruber


Regie: Ulrich Gerhardt

Fontanes Ballade hat das Dorf Ribbeck, vierzig Kilometer vor Berlin gelegen, berühmt gemacht. Im Frühjahr 1990, nach Öffnung der Mauer, kommen Westberliner nach Ribbeck, um einen Birnbaum zu pflanzen und mit den Dorfbewohnern die neue deutsche Einheit zu feiern. Auf dem Volksfest mit Erbsensuppe, Freibier und Birnenschnaps aus dem Westen verschafft sich ein Ribbecker Gehör, ein ehemaliger LPG-Arbeiter. Er erzählt die Geschichte des Dorfes, erzählt - mit seinen Assoziationen kreuz und quer durch die Zeiten und Ereignisse springend - von alten und neuen Herren, vom "Mütze ziehen" in Feudalherrschaft, Nazidiktatur und Sozialismus und nähert sich, mißtrauisch und selbstbewußt, auch dem ungewohnt Neuen, das - keineswegs frei von imperialistischem Gestus - nach der "Wende" das Land überschwemmt. Die Geschichte der Ribbecker Birnbäume und die Geschichte der berühmten Ballade Fontanes, die auf eine etwas rührselige Legende zurückgeht, werden in diesem großen Monolog zu einem Protest gegen den allgemeinen Geschichts- und Gedächtnisverlust.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Christian RedlLPG-Arbeiter


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Mitteldeutscher Rundfunk / Stefan Kanis / Norddeutscher Rundfunk 1992

Erstsendung: 07.11.1992 | 22:05 Uhr | 68'25


AUSZEICHNUNGEN


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