ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das Beefsteak
Vorlage: Das Beefsteak (Filmschauspiel, französisch)
Übersetzung: Gerda Scheffel
Bearbeitung (Wort): Friederike Roth
Technische Realisierung: Karlheinz Stoll, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Günter Maurer
Regie: Otto Düben
Zwei ältere Ehepaare und eine noch etwas ältere Dame finden sich zum offenbar längst alt- und wohlbekannten Ritual der Mittagsmahlzeit in einer Familienpension zusammen. Monsieur Gaston, der Pensionsleiter, und auch Marie, die Köchin, gehören für die Gäste zum selbstverständlichen Inventar "ihrer Pension, denen sie allerlei Ratschläge jederzeit und ungebeten zukommen lassen: ausgehend von der Rentabilität eines Waschmaschineneinkaufs bis zum erbitterten Streit über einen möglichen Wechsel des bislang zuständigen Fleischers wird alles gemeinsam erörtert. Im übrigen kennen die Gäste sich und ihre Marotten sehr gut. Man nörgelt, man klagt und jammert, hält sich an Erinnerungen fest und versucht halbherzig Fassaden aufrechtzuerhalten, die längst zerbröckelt sind. Keiner will eingestehen, was er wirklich braucht und hier auch bekommt: Nachsicht nämlich mit der eigenen Schwäche.
Robert Pinget, geboren 1919 in Genf, lebt seit 1946 in Paris. Mit dem 1959 erschienenen Roman "Le fiston" (dt. "Ohne Antwort") wurde Pinget zu einem der Hauptvertreter des "nouveau roman". Stark experimentellen Charakter haben auch seine Hörspiele, die allesamt vom Süddeutschen Rundfunk urgesendet wurden. 1991 erschienen die Prosatexte "Kurzschrift" und "Passacaglia".