Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Friederike Roth

Erben und Sterben

Vorlage: Erben und Sterben (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Friederike Roth
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Karlheinz Stoll, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Bettina Rehm

Regie: Otto Düben

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Grete WurmDie Alte
    Cornelia FroboessDie Medienfrau
    Maren KroymannDie Komponistin
    Barbara NüsseDie Librettistin
    Veronika NicklDie Malerin
    Christine HeißDie Pianistin
    Elisabeth SchwarzDie Tierärztin
    Peter FrickeDer Mann
    Uta HallantDie Frau
    Hans-Günter MartensEin Kulturbeauftragter
    Hermann LauseEin Zahnfüllungsfanatiker
    Hans WyprächtigerEin Zukunftsplaner

Die Damen eines sogenannten Kunstverbunds haben sich in einem ehemaligen Gasthaus eingerichtet, um langgehegte Kreativträume unter mäzenatischer Hege reifen zu lassen. Den mißgünstigen Kunstweibern gelingt nichts außer vielen funkelnden Gemeinheiten untereinander; einige Ansätze - ein Musikstück (brahmsartig, sechs zwanzig), ein paar Szenen um Mann und Frau (Eifersucht, Liebe, Glück und so) - werden angedeutet, scheitern aber naturgemäß, weil Scheitern in diesen Zeiten einfach das Glaubwürdigste ist. Auch das Projekt selbst droht aus Geldmangel zu scheitern, die Mäzenatin (Tierärztin mit Dalmatinerklinik) hat sich jedenfalls mal umgebracht. Als Kontrapunkt zu diesem gnadenlos lächerlichen Endprodukt unseres Kulturbetriebs erscheint die alte Frau, die ehemalige Besitzerin des Gasthauses. Sie verkörpert ein Maß, dessen Welt schon längst abhanden gekommen ist. Sie tönt in der alten Weise von Lebensmüh' und -not; sie spielt die verlorengegangene Mitte, ein Ich, das noch möglich war, oder wenigstens eine Sinnlosigkeit, der man nachweinen möchte. Friederike Roth, geboren 1948 in Sindelfingen (Württ.), wurde durch die Gedichtbände "Tollkrischenhochzeit" (1978), "Schieres Glück" (1981), "Schattige Gärten" (1987) und die Erzählung "Ordnungsträume" (1979) bekannt. Bereits 1979 erhielt sie für ihre Lyrik den Leonce- und Lena-Preis. Für den Funk schrieb sie zwei Stücke in schwäbischem Dialekt und die Hörspiele "Der Kopf, das Seil, die Wirklichkeit" (1981), "Nachtschatten" (1984), für das sie den Hörspielpreis der Kriegsblinden erhielt und "Das Paar" (1986). Für das Theater entstanden "Klavierspiele" (1981), "Ritt auf die Wartburg" (1982), "Krötenbrunnen" (1984), "Die einzige Geschichte" (1985) und "Das Ganze ein Stück" (1986). Sie erhielt mehrere Literaturpreise.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk / Norddeutscher Rundfunk 1992
  • Erstsendung: 29.11.1992 | 86'42

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