ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Kallosch oder Moishe hab ka Moire nicht
Komposition: Wolfgang Hamm
Technische Realisierung: Jonas Bergler, Sven Schmeier
Regieassistenz: Michael Schlimgen
Regie: Hein Bruehl
Ein Mann schreibt, um seine Vergangenheit zu bewältigen. Er arbeitet an einer Figur, die er Kallosch nennt. Doch immer wieder gerät er in tiefe Kreativitäts- und auch Identitätskrisen. Denn Kallosch, Halbjude, Jahrgang 1930, ist sein Spiegelbild, sein zweites Ich. Kallosch überlebt die NS-Zeit und wird Bürger der DDR. Doch wieder gerät er in Schwierigkeiten. Diesmal sind es nicht rassistische, sondern politische. 1983 stellt er einen Ausreiseantrag, und erst nach großen Schwierigkeiten kann er mit seiner Familie die DDR verlassen. Dann kommt der Tag des Mauerfalls. Der Mann geht noch einmal in den Ostteil zurück und trifft alte Freunde wieder. Doch hier wie dort bleibt er Außenseiter. Der Autor Sigmar Schollak verbindet seine individuelle Problematik mit jüngster vergangener Geschichte. "Es ist das autobiographische Unterlagen, Ortung zu erreichen und sich selbst innerhalb der Zeitstörungen aufzufinden. "Schollack, 1930 geboren, lebte bis 1982 in Ostberlin und siedelte danach nach Westberlin über, wo er als freier Autor lebt. Neben einigen Kinderbüchern und Prosa-Veröffentlichungen schrieb er zahlreiche literarische Rundfunkarbeiten und mehrere Hörspiele.