Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Alfred Behrens
Die Liebe, der Tod und die Wörter
Technische Realisierung: Christian Kühnke, Angelika Körber
Regieassistenz: Hartwig Tegeler
Regie: Alfred Behrens
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Horst Mendroch Sprecher 1 Matthias Fuchs Sprecher 2 Hannelore Hoger Magda Schneider
Vor dem Hintergrund einer O-Ton-Montage, einer langen Mikrofon-Fahrt von Blankenese elbeaufwärts zum Hamburger Hafen und dann stadteinwärts bis zum Altonaer Bahnhof, tauchen zwei Stimmen auf. Zwei Männer versuchen sich zu erinnern. Vor allem geht es um die Geschichte des Vaters, der Schlosser war in einer Altonaer Fabrik. Am Ende seines Lebens, nach dem Scheitern seiner Ehe und einer späten, eher hilflosen Wiederholung einer Jugendliebe, beging er Selbstmord. Es sind zwei Brüder, die mit der Geschichte des Vaters auch ihre eigene Kindheit noch einmal wachrufen, die Sonntagsspaziergänge, Kintopp und Fußballspiele beim AFC. Am Schluß erfährt man, daß auch der ältere Bruder schon lange tot ist. "Die Toten sind tot, und die Lebenden sind zum Erinnern verurteilt", heißt es in dieser Ursendung. Erinnert wird aber - poetisch, melancholisch - nicht nur eine persönliche Geschichte, sondern am Rande auch ein Stück Welt, das untergegangen ist, das Leben einer Arbeiterfamilie in den 50er Jahren im Hamburger Stadtteil Altona.
Weitere Informationen
Alfred Behrens, 1944 in Hamburg-Altona geboren, greift in seinem neuen Stück ein Thema wieder auf, das ihn schon mehrfach beschäftigte, z.B. in dem Hörspiel "Der Tod meines Vaters"(1976 - auch als Film). Seit 1971 lebt er als Schriftsteller und Regisseur in Berlin. Er publizierte mehrere Bücher, zuletzt "Berliner Stadtbahnbilder"(1981), und Filme bzw. Filmserien, zuletzt "Volkskino"(zusammen mit Michael Kuball 1991/92). Für sein umfangreiches Hörspielschaffen - er schrieb seit 1969 mehr als 30 Stücke für das Radio - erhielt er mehrere Auszeichnungen: 1973 den Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Das große Identifikationsspiel", 1987 den "Lautsprecher"-Publikumspreis der Berliner Akademie der Künste für "Der Augenblick des Verlangens" und den Frankfurter Hörspielpreis für das Gesamtwerk.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk / DS Kultur 1993
- Erstsendung: 23.10.1993 | NDR 3 | 16:05 Uhr | 35'30
Auszeichnungen
- Hörspiel des Monats Oktober 1993