Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Sebastian Goy
Mich kann ich nirgends erblicken
Technische Realisierung: Roland Seiler, Regine Schneider
Regieassistenz: Holger Heddendorp
Regie: Ulrich Gerhardt
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Heinrich Giskes Flann Martin Offik Flann (als Kind) Gustl Halenke Großmama Wolfram Berger Paradeiser Andras Gönczöl Zoltan Hermann Naber Onkel Georg Verena von Behr Tante Claudine Barry Bermange Laurence Sterne Hanns Zischler Jean Paul Michael Shiels Flann O'Brien Donata Höffer Mama Rufus Beck Papa Paul Burian Cellerar Günter Bommert Prior
"Es war eine lange Zeit, die ich im Wasser schwamm, eine wunderschöne Zeit, in der ich mich geborgen fühlte, - bis sie mich zur Landratte machten! Kaum hatte ich mich durch den weichen Schlauch ins Freie gekämpft, stand ich schon im Mittelpunkt des Geschehens. Alle, die sich versammelt hatten, und es waren nicht wenige, starrten zwischen die gespreizten Schenkel meiner Mutter, wo mein kleiner Schädel herausschaute." Flann der einigen Hörern bereits aus Sebastian Goys letztem Hörspiel vertraut sein wird, erblickt das Licht der Welt. Ein plappernder Schlaumeier schon unmittelbar nach seiner Geburt, der Onkel Georg, dem Tyrannen seines späteren Lebens, furchtlos entgegentritt. "Ein Mensch ist geboren", schreit der Onkel: "Er wird gezwungen sein, den miserablen Zustand der Welt zu registrieren! Und zum Guten zu wenden! Leben verpflichtet, Junge!" Leute wie Onkel Georg, mit ihrer Vorliebe für handfeste Tatsachen und einer lauten Verteidigung derselben, tragen in Flanns späterem Leben freilich nicht wenig zu dem Wunsch bei, dorthin zurückzukehren, wo er herkam: in den Bauch seiner Mutter.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk / Norddeutscher Rundfunk / Sender Freies Berlin 1993
- Erstsendung: 06.06.1993 | 80'11