Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Christine Wunnicke
Der größte Schachzug des Wolfgang von Kempelen
Technische Realisierung: Karlheinz Stoll, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Iris Voigt
Regie: Hans Gerd Krogmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Friedhelm Ptok Wolfgang von Kempelen Katharina Palm Fedor, sein Zwerg Ernst Konarek Sprecher
Wolfgang Ritter von Kempelen, geboren zu Preßburg 1734, Hofrat in Wien, baute eine nutzlose Feuer- und Dunstmaschine, fabrizierte Wasserspiele für Schloß Schönbrunn und einen Dampfapparat, der nach getaner Arbeit zerplatzte. Zur Freude des Wiener Hofes konstruiert er auch einen mechanischen Schachspieler. Kempelen arbeitet nicht allein. Der ungarische Zwerg Fedor hat sich unwiderruflich an ihn gebunden. Fedor liebt ihn. Kempelens Ehrgeiz ist der Triumph "über das weiche Zeug", die Stimme, die Seele, er arbeitet an der Konstruktion einer sprechenden Maschine. Fedor, mit hypnotischen Kräften, der seinen Herrn schon vor der Blamage beim Schachautomaten bewahrt hat, muß sich den Kehlkopf qualvoll inspizieren lassen ("Wir wollen doch ein sonores Mädchen bauen"), mehr noch: er spielt Schach mit ihm um seine Stimmbänder, um Zunge, Gaumen und Lippen, und läßt Kempelen gewinnen... Leute gaben später an, die Maschine reden gehört zu haben, einen absurden französischen Satz: "Ma mère, aimez-moi. Je vous aime de tout mon coeur. Oh ma mère, on m'a fait du mal."
Weitere Informationen
Christine Wunnicke, geboren 1966 in München, ging dort ur Schule. Von 1985-91 studierte sie Linguistik, Mittelhochdeutsch und Psychologie in Berlin. Seit ist sie 1991 Sachgebietsleiterin in der Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft in München.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1993
- Erstsendung: 30.05.1993 | 39'40