ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Nanzen und die Katze
Vorlage: Die Schranke ohne Tor - Meister Wu-men's Sammlung der achtundvierzig Koan (chinesisch)
Bearbeitung (Wort): Hans Zender
Technische Realisierung: Ulrich Speicher, Barbara Burlefinger
Regieassistenz: Heidrun Nass
Regie: Hans Gerd Krogmann
"Seit Jahren bin ich besonders fasziniert von dem japanischen ZEN-Dichter Ikkyu, welcher über tausend Gedichte in immer gleicher Form schrieb, auf dem knappen Raum von vier Zeilen zu je sieben Zeichen. Diese poetischen Konzentrate ziehen dem Leser durch eine Häufung unlösbarer Widersprüche bzw. Rätsel sozusagen den Boden unter den Füßen weg: den Boden der Logik und des Gefühls, auf denen unser Ich beruht. Ich fand ein Gedicht, dessen Rohübersetzung so lautet: 'Lust/Leid; heiß/kalt: Zeit vertan! / Unser Ohr? Nur 'zwei Stücke Fleisch'. / Eins-zwei-drei-hei!-drei-zwei-eins: / Nanzen schneid' die Katz entzwei'. Die letzte Zeile bezieht sich auf eine bekannte Zen-Anekdote" (Hans Zender). Beides, Gedicht und die handfeste Anekdote (sie handelt vom Streit zweier Hauptabteilungen eines Klosters um eine Katze), gaben Stoff und Form für "Nanzen No Kyo" und das Hörspiel "Nanzen und die Katze".
Hans Zender, 1936 in Wiesbaden geboren, Studium in Frankfurt und Freiburg. Musikalische Stationen als Dirigent und GMD: Bonn, Kiel, Saarbrücken, Hamburg und die Niederlande. Seit 1988 Professur für Komposition an der Frankfurter Musikhochschule. Die seit den frühen 60er Jahren entstandenen Kompositionen sind immer wieder mit europäischer und fernöstlicher Literatur verbunden.