ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Der Zöllner Matthäus
Regie: Ulrich Lauterbach
Zum Frankfurter Evangelischen Kirchentag 1956 schrieb Kaschnitz dieses Hörspiel, das die Berufung des Matthäus zum Thema hat. Dabei interpretiert die Dichterin auf sehr eigene Weise den Jünger Jesu, nicht als einen einfältig gläubigen Gefolgsmann, vielmehr als einen sehr eigenwilligen und klugen, modernen jungen Mann, begabt mit dem Intellekt des Schreibens. Sein Weg zu Christus ist nicht der der übrigen Jünger, ein Mißverständnis führt ihn zu ihm. Einem reichen Reeder wollte Matthäus folgen, dem Abenteuer, dem Wagnis, das den Alltag flieht, und gerätt am selben Tag - durch eine Reihe seltsamer Ereignisse irritiert - in jene fruchtbare Ungewißheit, die den Menschen öffnet für Gott.- Anläßlich der Erstsendung schrieb die Presse:" Mit dem Zöllner Matthäus verdanken wir Marie Luise Kaschnitz eines jener seltenen Hörspiele, die bei aller Realistik der Aussage in die Tiefen dichterischer Aussage hinabsteigen..." (HR-Winterprogramm 1956/57)