ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die Entdeckung der Pyramiden
Komposition: Rolf-Dieter Jäckel
Regieassistenz: Nils Hahmann
Regie: Ulrich Simontowitz
"Die Stimmen der Literatur, die Stimmen geboren aus dem unerbittlichen Gedächtnis ... Jedes Wort, jeder Satz, alles scheint für sich zu sein, ohne Zusammenhang in dauernder, freier, ungeordneter Wiederkehr, und es löst sich in Stimmen auf, in Säuseln, in Brüllen und Ächzen, keifendes Gelächter in gleißender Dunkelheit... Ich bin ihr Weltenohr." Der dies äußert, ist ein junger Besessener, ein von Sprache Besessener. So wie er sie in sich hineinsaugt, leidet er unter ihr; denn alles ist schon von vorher Gesagtem besetzt. In einem sehr sonderbaren Bahnhofscafé, in dem Moses und Aron verkehren, Joyce und Borges, Faust und Mephisto, trifft er auf einen älteren Herrn, der sich wie er schreibend artikuliert. Scheinen sie anfangs gegensätzlich zu sein, so nähern sie sich - wie auch die anderen Gäste - immer mehr an. Bis sie sich schließlich in einem furiosen chorischen Monolog und in einer eigenen Sprache à la "Finnegan's Wake" vereinen.
Steffen R. M. Kopetzky, geboren 1971 in Pfaffenhofen a. d. Ilm. Studierte Philosophie, Literaturwissenschaft und Romanistik in München. Zeitweilig Deutschlehrer an einem katholischen Mädchenpensionat in Mortefontaine in Paris. "Aufnahme des heiligen Dienstes an der Literatur etwa mit 12 Jahren; ab dem 17. Lebensjahr öffentliche Lesungen, mit 18 erste Veröffentlichungen (in schlechten und unbedeutenden Zeitschriften). Gedichte und Theater (allerdings erfolglos). Lange und kurze Prosa, Rezensionen, Aufsätze usw." Hörspiele und Features.