ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Heinrich Böll

Aussatz



Regie: Heinz Wilhelm Schwarz

In seinem Hörspiel "Aussatz" geht Heinrich Böll mit der katholischen Kirche hart ins Gericht. Er konstruiert einen exemplarischen Fall, der als eine Art Montage von Klischees dargeboten wird, in der die Figuren hypothetisch, zusammengesetzt erscheinen und vor allem nach ihrem funktionalen Stellenwert unterschieden werden. Die kolportagehafte Handlung ist nur insoweit wesentlich, als sie den schweren Vorwurf, den Heinrich Böll der katholischen Kirche macht, konkretisiert, einen Vorwurf, der die Existenzberechtigung der kirchlichen Hierarchie in ihrer gegenwärtigen Form in Zweifel zieht. In dem Hörspiel wird der Tod eines jungen Priesters aufgerollt, der aus Treue zum Glauben Selbstmord begangen hat. Heinrich Böll bringt damit jenen Zwiespalt zwischen christlichem Auftrag und hierarchischem Machtdenken zur Sprache, der wie kein anderer die Problematik einer Kirche in unserer Zeit kennzeichnet.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Wolfgang ReichmannTobser
Magda HenningsGertrud
Gudrun ErfurthAnna
Siegfried WischnewskiSchneider
Hans HinrichBuhr
Renate SchroeterGreta Buhr
Dieter BorscheHerkens
Gerd BaltusKumpert
Hans CaninenbergMohrscheidt
Kurt LieckMauen
Alois GargBlefferscheidt


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1970

Erstsendung: 06.05.1970 | 98'29

Darstellung: