Originalhörspiel, Dokumentarhörspiel
Autor/Autorin:
Wilhelm Semmelroth
Verhandlung gegen Grabbe
Sendung zu Christian Dietrich Grabbes 150. Geburtstag
Regie: Ludwig Cremer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion René Deltgen Grabbe Bernhard Minetti Ludwig Tieck Peter Esser Karl Immermann Raoul Wolfgang Schnell Berichterstatter Wilhelm Pilgram Gerichtspräsident Werner Hessenland Ankläger Günther Heising Verteidiger
Die mit Dynamit geladene Bühnendramatik der Werke des Dichters Grabbe in den Funk zu übertragen, kann nicht ohne Schaden am Werk geschehen. Deshalb blieb nichts anderes übrig, als zu Ehren seines 150. Geburtstages sein großes Lebens- und Schaffensbild zu schreiben. Als sich Wilhelm Semmelroth das überlegte, wurde ihm klar, daß diese Hörfolge auf jeden Fall etwas von der einfallsreichen Frechheit und burlesken Buntheit des Grabbeschen Lebens haben muß. Im Gedanken daran, daß Grabbe einer der meist umstrittenen Dramatiker ist, kam ihm die Idee, die ganze Sendung als eine Gerichtsverhandlung gegen Grabbe aufzuziehen, in der die wichtigsten Figuren aus Grabbes Werken als Zeugen für oder gegen ihn auftreten. Briefe an und von Grabbe bilden das Aktenmaterial. Die Zeugenaussagen sind fundiert durch Gespräche, die uns in schriftlichen Zeugnissen erhalten sind. Der Hörer kann also sicher sein, daß jedes Wort der Anklage und der Verteidigung authentisch ist. Alle Begebenheiten, über die hier berichtet wird oder die zur Darstellung gelangen, haben wirklich so stattgefunden. Auf diese Weise hofft der Autor ein ebenso farbiges wie korrektes Bild von Grabbe und seinem Schaffen zu geben. Den Hörern sei noch verraten, daß sie selbst bei dieser Verhandlung gegen Grabbe die Geschworenen sind, die das Urteil fällen sollen.
Produktions- und Sendedaten
- Nordwestdeutscher Rundfunk 1951
- Erstsendung: 11.12.1951 | 1 | 100'00