ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel
Der Mann, der Donnerstag war
Vorlage: Der Mann, der Donnerstag war (Roman, englisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Gisela Prugel
Komposition: Hans Jönsson
Regie: Wilhelm Semmelroth
Der englische Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton errang seinen Ruhm als Essayist, Romancier, Kritiker und parodierender Kriminalschriftsteller. Aber in keiner seiner Arbeiten sind alle diese Begabungen so vereint anzutreffen wie in seinem 1908 erschienenen Buch "Der Mann, der Donnerstag war". Voll satirischer Kritik an Zeit und Gesellschaft erzählt Chesterton die Erlebnisse eines Menschen, der mit allen geistigen und körperlichen Waffen gegen ein Phantom kämpft, dem er selbst längst erlegen ist, ohne es zu wissen. In Chestertons bewußt verzerrter Charakterschau wird das Unwahrscheinliche zum eigentlich Wahren, das scheinbar Böse zum Guten, und der sarkastische Spott des bissigen Kritikers ist in Wirklichkeit nur die ihm eigene Art einer erzieherischen Beeinflussung.
Gilbert Keith Chesterton wurde 1874 in London als Sohn einer protestantischen Familie der Mittelklasse geboren. Nach dem Besuch einer Kunstschule arbeitete er als Journalist für verschiedene liberale Zeitschriften, machte sich jedoch bald als Schriftsteller einen Namen. Chesterton gilt als einer der glänzendsten Stilisten der modernen englischen Literatur, in der er gleichwohl stets ein Außenseiter blieb. Zu seinen bekanntesten Büchern gehören neben "Der Mann, der Donnerstag war" "Die Geschichten von Pater Brown". 1922 konvertierte Chesterton zum Katholizismus und schrieb mehrere theologisch inspirierte Werke, darunter Biografien über Franz von Assisi und Thomas von Aquin. Chesterton starb 1936 in London.