ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Peter Steinbach, Christoph Busch

Mein wunderbares Schattenspiel (3. Teil: Kraft durch Freckenhorst)


Komposition: Vridolin Enxing

Technische Realisierung: Dagmar Looke

Regieassistenz: Angelika Perl


Regie: Holger Rink

1934 - Zum Jahrestag der Machtergreifung läuft im 'Olympia' "Dornröschen". Leos Lieblingstöchterchen Betty marschiert mit der Schulklasse ein. Treu an ihrer Seite hinkt der kleine Heini Buller. Vater Bernhard ist jetzt auf Wilmas Drängen mit der "Bewegung" statt mit Leo auf Tour und versucht sich als Kreisleiter in großer Rede: Wie der Prinz habe Hitler Deutschland wachgeküßt. Leo bearbeitet seinen alten Freund, ihm endlich eine Kamera zu besorgen für die einzig wahre Bewegung: Kino. Zum Dank will Leo Reklamefilme für lokale Nazigrößen und Geschäfte drehen. Aber Wilma ist dagegen, denn mit seinem Slogan "Kraft durch Freckenhorst" habe Leo den Führer und die KdF-Sparer veräppelt. Ungewollt verrät Bernhard seiner Wilma im Traum, daß dieses Motto von Leos sozialdemokratischem Vorführer Willi stammt. Willi wird vom Vorführraum weg ins KZ verfrachtet. Leo und Gattin lauschen zur selben Zeit in Köln einer Rede von Goebbels vor Filmtheater-Besitzern. Albert, Wilmas jüngster Bruder, ist als angehender Journalist für eine Kölner Zeitung im Einsatz. Leo erzählt ihm, daß Goebbels wegen seines früheren Besuchs in Bullers Gasthof zum Ehrenbürger ernannt werden soll. Jetzt kann Albert es nicht länger für sich behalten: Der "Goebbels" von damals war ein Betrüger. Mit dieser Hiobsbotschaft sprengt Leo die Ehrenbürgersitzung im Hause Buller. Er bekommt endlich seine Kamera, wird in die Partei aufgenommen und darf Willi, auch im KZ als Vorführer getriezt, bei Kaffee und Kuchen besuchen. Als Willi nach der "Umerziehung" wieder im 'Olympia' arbeitet, sind Leos Reklamefilm-Reime schon in aller Munde, und Albert ist Nachfolger des Lokalredakteurs, der den falschen Goebbels damals aufs Titelblatt brachte. Leos Platzanweiserin Soffie besucht Albert gern, nicht nur wegen der Kinoanzeigen. Leider stört der verzweifelte Herr Elsberg beim Flirt. Vergebens erbittet er die Hilfe der Zeitung gegen den Boykott seines Geschäfts. Im Sommer 1939 schießt Leo den Vogel ab. Als Schützenkönig sitzt er nach durchfeierter Nacht an Bettys Bett und erzählt ihr, woher die Schmetterlinge ihre Farben bekommen. Im Radio verkündet Hitler den Krieg. Leo beruhigt Betty: Ein König kämpft nicht. Er läßt kämpfen.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Leonard LansinkErzähler/Bernhard Buller
Peter KaempfeLeo Freckenhorst
Karin GregorekMaria Avenstroth
Julia Luise WegehauptBetty Freckenhorst, 9-17 Jahre
Julian RöderHeini Buller, 10-14 Jahre
Gerd GrasseHopf
Eva BlumWilma Buller
Heinrich RolfingJupp Greiwe
Gunther MöllmannWilli Thesing
Volker NiederfahrenhorstGoebbels
Stefan FilipiakAlbert Schulte-Buschhoff
Falilou Seck1. Gestapomann
Erwin Schastok2. Gestapomann
Thomas NikolaiHans Albers
Karl-Heinz GreweLackmann
Joachim KapsRedakteur Temme
Andrea SawatzkiOlga Freckenhorst
Stephanie KuhlmannEmmi Freckenhorst
Ilka TeichmüllerLotti Freckenhorst
Karin RuheSoffie
Steffen SteglichPosten
Peter GroegerSchulungsleiter
Sarah BrunsGerda, 14 Jahre
Manja FließLisbeth, 14 Jahre
Camilla PerlHilde, 14 Jahre
Jürgen WinkSamuel Elsberg
Hannes Demming
Georg Bühren
Elisabeth Hoffmann
Ludger Außendorf
Winfried Herbig
Schüler der Klasse 6c der Goethe-Grundschule Neuenhagen


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1995

Erstsendung: 13.11.1995 | 55'35


AUSZEICHNUNGEN


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