Originalhörspiel

Autor/Autorin: Moscheh Ya-akov Ben-Gavriel

Kritische Ereignisse im Staate Pelargonien

Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Fred Bürck, Marlies Kranz
Regieassistenz: Lothar Timm

Regie: Ludwig Cremer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Ludwig CremerBerichterstatter
    Erich PontoAußenminister
    Gert WestphalGesandter
    Ulrich GoetschSekretär
    Wolfgang SchirlitzStaatspräsident
    Jürgen GoslarAdjutant
    Arthur MentzGeneraldirektor
    Fritz SaalfeldAmaryllis
    Hermann PfeifferAsparagus
    Hannes TannertPräfekt
    Ernst SladeckAnis Beonieri
    Robert RathkeHumus, ein Polizist
    Max MairichErmordeter
    Walter StarzOberst Löwenmaul
    Leonard SteckelDetektiv
    Gisela Rörig
    Elmar Bachor
    Doris Bender
    Max Bögelsbacher
    Wolfgang Bruhn
    Lisa Derlien
    Ernst Ehlert
    Klaus Friedrich
    Almut Koch
    Gernot Ludwig
    Hans-Georg Ludwig
    Gisela Sallen
    Hedwig Seith
    Asta Stargardt
    Lothar Timm
    Edith Trecker
    Gert Wiedenhofen

Das Hörspiel ist eine satirische Auseinandersetzung mit diktatorischen Staatssystemen. Die benachbarten Staaten Pelargonien, staatspolitisch gesehen eine "demokratische Diktatur", und Portukalien, eine "autoritäre Demokratie", haben nichts gemeinsam außer einer Grenze. Es handelt sich gleichwohl in beiden Fällen um "hochzivilisierte Länder", in denen die Rüstungsindustrie den jeweils "stärksten Zweig der Produktion" darstellt. "Es kommt daher schon zu diesen Zwecken von Zeit zu Zeit zu kleineren oder größeren kriegerischen Ereignissen im Grenzgebiet der beiden Staaten." Die Auseinandersetzungen enden "stets mit dem Tod einer größeren Anzahl von Versuchsobjekten". Daher müssen "immer wieder neue, dem internationalen Weltgewissen verständliche Gründe für diese Konflikte gefunden werden. Dies nun ist die Aufgabe eines eigenen Ministeriums in jedem der beiden Staaten, das mit dem Propagandaministerium in Personalunion des Ministers verbunden ist, um jede Aktion durch genau synchronisiertes spontanes Aufflammen der Volksentrüstung zu unterstützen". In vier verschiedenen Szenen werden die absurden Formen der staatlichen Auseinandersetzungen geschildert. In einem Fall rettet der Außenminister Pelargoniens sein Land vor einem kriegerischen Angriff des Nachbarn, indem er dem Gesandten eine fingierte wertvolle Briefmarke vermacht, in der zweiten Szene werden die Staatspräsidenten dazu verurteilt, stellvertretend für ihre Völker im Duell gegeneinander anzutreten. Beide entziehen sich der Verantwortung allerdings durch Flucht; dann entpuppt sich der im Dorf Tulipania in Pelargonien zum Staatsheld auserkorene Erfinder einer neuen Unterwasserbombe als einfacher Bankräuber, während der geniale Wissenschaftler in Wirklichkeit aus Portulakien stammt; im vierten Fall meldet sich ein Ermordeter bei der Polizei, um seine eigene Ermordung anzuzeigen und sich im Laufe des anschließenden Verhörs mit der traurigen Tatsache konfrontiert zu sehen, das Mordinstrument widerrechtlich entfernt und sich so der "Verschleierung eines Verbrechens" schuldig gemacht zu haben. Zum Glück erweist sich das Geschehen als Traum des Leutnants Rittersporn aus der Spionageabteilung ... (U. Schlieper)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestfunk 1955
  • Erstsendung: 04.10.1955 | 62'00

Rezensionen (Auswahl)

  • N. N.: epd / Kirche und Rundfunk. Nr. 21. 17.10.1955. S. 11.

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