ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Moscheh Ya-akov Ben-Gavriel

Kritische Ereignisse im Staate Pelargonien


Komposition: Peter Zwetkoff

Technische Realisierung: Fred Bürck, Marlies Kranz

Regieassistenz: Lothar Timm


Regie: Ludwig Cremer

Das Hörspiel ist eine satirische Auseinandersetzung mit diktatorischen Staatssystemen. Die benachbarten Staaten Pelargonien, staatspolitisch gesehen eine "demokratische Diktatur", und Portukalien, eine "autoritäre Demokratie", haben nichts gemeinsam außer einer Grenze. Es handelt sich gleichwohl in beiden Fällen um "hochzivilisierte Länder", in denen die Rüstungsindustrie den jeweils "stärksten Zweig der Produktion" darstellt. "Es kommt daher schon zu diesen Zwecken von Zeit zu Zeit zu kleineren oder größeren kriegerischen Ereignissen im Grenzgebiet der beiden Staaten." Die Auseinandersetzungen enden "stets mit dem Tod einer größeren Anzahl von Versuchsobjekten". Daher müssen "immer wieder neue, dem internationalen Weltgewissen verständliche Gründe für diese Konflikte gefunden werden. Dies nun ist die Aufgabe eines eigenen Ministeriums in jedem der beiden Staaten, das mit dem Propagandaministerium in Personalunion des Ministers verbunden ist, um jede Aktion durch genau synchronisiertes spontanes Aufflammen der Volksentrüstung zu unterstützen". In vier verschiedenen Szenen werden die absurden Formen der staatlichen Auseinandersetzungen geschildert. In einem Fall rettet der Außenminister Pelargoniens sein Land vor einem kriegerischen Angriff des Nachbarn, indem er dem Gesandten eine fingierte wertvolle Briefmarke vermacht, in der zweiten Szene werden die Staatspräsidenten dazu verurteilt, stellvertretend für ihre Völker im Duell gegeneinander anzutreten. Beide entziehen sich der Verantwortung allerdings durch Flucht; dann entpuppt sich der im Dorf Tulipania in Pelargonien zum Staatsheld auserkorene Erfinder einer neuen Unterwasserbombe als einfacher Bankräuber, während der geniale Wissenschaftler in Wirklichkeit aus Portulakien stammt; im vierten Fall meldet sich ein Ermordeter bei der Polizei, um seine eigene Ermordung anzuzeigen und sich im Laufe des anschließenden Verhörs mit der traurigen Tatsache konfrontiert zu sehen, das Mordinstrument widerrechtlich entfernt und sich so der "Verschleierung eines Verbrechens" schuldig gemacht zu haben. Zum Glück erweist sich das Geschehen als Traum des Leutnants Rittersporn aus der Spionageabteilung ... (U. Schlieper)

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Ludwig CremerBerichterstatter
Erich PontoAußenminister
Gert WestphalGesandter
Ulrich GoetschSekretär
Wolfgang SchirlitzStaatspräsident
Jürgen GoslarAdjutant
Arthur MentzGeneraldirektor
Fritz SaalfeldAmaryllis
Hermann PfeifferAsparagus
Hannes TannertPräfekt
Ernst SladeckAnis Beonieri
Robert RathkeHumus, ein Polizist
Max MairichErmordeter
Walter StarzOberst Löwenmaul
Leonard SteckelDetektiv
Gisela Rörig
Elmar Bachor
Doris Bender
Max Bögelsbacher
Wolfgang Bruhn
Lisa Derlien
Ernst Ehlert
Klaus Friedrich
Almut Koch
Gernot Ludwig
Hans-Georg Ludwig
Gisela Sallen
Hedwig Seith
Asta Stargardt
Lothar Timm
Edith Trecker
Gert Wiedenhofen


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk 1955

Erstsendung: 04.10.1955 | 62'00


REZENSIONEN

  • N. N.: epd / Kirche und Rundfunk. Nr. 21. 17.10.1955. S. 11.

Darstellung: