ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Shakespeares Tod
Komposition: Hans Vogt
Regie: Walter Knaus
Herrmann Rossmanns Hörspiel "Shakespeares Tod" ist der Versuch, die Auseinandersetzung eines Dichters mit seinen Geschöpfen und das Verhältnis zu seinem Werk mit den produktiven Mitteln des Rundfunks darzustellen. Dies geschieht in einer Art Stimmenspiel im irrealen Raum der Phantasie, im Raum der Vorstellungen und Visionen. Der große Brite wird in seiner Sterbestunde vor ein Tribunal gezerrt, wo ihn die unglücklichsten seiner Gestalten der Herzlosigkeit und des gewissenlosen Schöpfertums bezichtigen: unter ihnen Shylock, Cäsar, Othello, Macbeth und Richard III. Sie verlangen alle seinen Tod, den er schließlich auf sich nimmt, weil er einsieht, daß es nun Zeit sei, die Feder aus der Hand zu legen und dem Strom der Qualen, der aus dieser Feder floß, ein Ende zu bereiten. So wird der Hörer unmittelbar Zeuge des Widerstreits zwischen einem der größten Dichter und den Erfindungen seiner Imagination.