ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Ein Licht leuchtet in der Finsternis
Vorlage: Und das Licht scheint in der Finsternis (Fragment eines Theaterstücks, russisch)
Übersetzung: August Scholz
Bearbeitung (Wort): Peter Kehm
Komposition: Rolf Unkel
Technische Realisierung: Herbert Kara, Ingeborg Hasse
Regie: Otto Kurth
In seinen Spätwerken ringt Leo Tolstoi um die letzten und äußersten Fragen, denen sich der Christ gegenübersieht, sofern er willens und fähig ist, nach dem Gebot Gottes zu leben. Ist es möglich, in einer Welt, die voller Kompromisse, voller Lüge und Selbstbetrug ist, ein reines unverfälschtes Christentum zu verwirklichen? In dem Fragment gebliebenen Drama "Ein Licht leuchtet in der Finsternis" ist dieses Problem, das Kernproblem Tolstoischen Denkens, vielleicht am gründlichsten und tiefsten behandelt. Die Frage nach seiner Lösung bleibt offen. Schmerzlicher Zweifel und Entsagung werden spürbar. Mit zwingender Konsequenz übt der Dichter zugleich Kritik am Verhalten und Denken einer Gesellschaft, die in selbstgefälligem Scheinchristentum verharrt.