ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Onkel Wanja
Vorlage: Onkel Wanja (Theaterstück, russisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Hans Jochen Schale
Regie: Walter Knaus
Über den Dramen Anton Tschechows liegt die Melancholie des fin de siècle. Sogar in seinen Grotesken bleibt diese Grundstimmung Tschechows spürbar. Zwar klingt zuweilen die Hoffnung auf eine glücklichere Menschheitszukunft beim Dichter durch, aber sie ist vage und undeutlich. Dieser glanzlos untergehenden, sich selbst zerstörenden Welt, den Gescheiterten und Enttäuschten, die zwischen ihrer hoffnungslosen Wirklichkeit und der Sehnsucht nach einem besseren Sein zerrieben werden, gilt die Liebe und Kritik des Dichters. In erschütternder Weise zeigt er Morbidität einer in Lethargie und Verwahrlosung ihrem Untergang entgegentreibenden Gesellschaft.