Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Esther Dischereit
Der Scherenschleifer
Komposition: Heinz von Cramer
Technische Realisierung: Werner Klein, Helga Ruben
Regieassistenz: Anette Kührmeyer
Regie: Heinz von Cramer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Reinhart Firchow Scherenschleifer/Klarinette/Flöten Hille Darjes Stefanie Helde Wolfgang Höper Ernst Freundlich
"Ich kann nicht leben ohne die Messer und Klingen und das Geräusch der Schleifmaschinen", sagt der Scherenschleifer, ein Mann ohne Namen, der seinen Lebensunterhalt mit dem Gang von Tür zu Tür verdient. Dabei kostet die Arbeit ihn, wie er selbst zugibt, nicht selten Überwindung. Es ist nicht leicht, draußen vor der Tür zu bleiben und dem allgemeinen Mißtrauen standzuhalten. Auch seine Frau hat Vorbehalte gegen seine "Touren". Fast scheint es, als ob das Leben des früheren Fabrikarbeiters schon im eigentlichen Sinn "auf Messers Schneide" gestanden hätte und sein Job für ihn nun Lebenselexier und Trauma zugleich sei. Seine Begegnung mit einer "fesselnden" Frau, einer besonderen Schere und einer schwarz-gelb-geblümten, nutzlos gewordenen Kaffeekanne erlaubt einen unerwarteten Blick hinter die Kulissen der Nachkriegsgesellschaft (gestern wie heute), ins Innere einer Wohnung, in der Rätsehaftes vor sich geht ...
Weitere Informationen
Esther Dischereit, geboren 1952 in Heppenheim/Bergstraße, arbeitete nach ihrem Studium in Frankfurt am Main als Schriftsetzerin. Heute lebt sie in Berlin. Veröffentlichungen u.a.: "Merryn" (1992), "Kein Ausgang aus diesem Judentum" (1994), "Zwischen den Bilden" (1995), Libretto zu der Oper "Christoph Dohm" (UA 1995 in Passau), "Als mir mein Golem öffnete" (1996/97). Hörspiele: "Ich ziehe mir die Farben aus der Haut" (SR 1992), "Rote Schuhe" (SR 1993 - Hörspiel des Monats Mai). 1995 Lehrtätigkeit als Fellow des Moses-Mendelssohn-Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam.
Produktions- und Sendedaten
- Saarländischer Rundfunk 1997
- Erstsendung: 23.02.1997 | 55'03