ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel
Inspektor Jury küßt die Muse
Vorlage: The Dirty Duck (Kriminalroman, englisch)
Übersetzung: Uta Gorides
Bearbeitung (Wort): Klaus Schmitz
Technische Realisierung: Evelyn Rühlemann, Robert Baldowski
Regie: Hans Gerd Krogmann
Die amerikanische Reisegruppe, die sich durch die Sehenswürdigkeiten des guten alten England kutschieren läßt, hatte in Stratford-upon-Avon zwar mit jeder Menge Shakespeare, jedoch keineswegs damit gerechnet, daß der halbwüchsige Jimmy Farraday spurlos verschwindet und Miss Bracegirdle blutüberströmt in der Damentoilette gefunden wird. Liefern die altmodischen Verse auf dem Programmheft neben der Toten einen Anhaltspunkt? Harvey Schoenberg aus Washington D.C. ist zwar, zu Melrose Plants großem Kummer, besessen von der Idee, demnächst eine völlig neue Rache-Theorie für den Mord an Shakespeares Dichter-Kollegen Christopher Marlowe beweisen zu können, doch über das zitierte Gedicht spuckt sein Super-Computer nichts aus. Umso schlimmer, daß schon bald die nächsten zwei Zeilen gefunden werden: neben der toten Honey Bell Farraday, der Stiefschwester des verschwunden Jungen. Und die nächsten zwei neben ihrer Mutter, die gerade auf ihren Reise-Liebhaber wartete, als ihr die Kehle aufgeschlitzt wurde. Inspektor Jury tippt auf eine äußerst verquere Familienangelegenheit. Doch dann wird ausgerechnet Harvey Schoenberg gefunden, erstochen mit einem elisabethanischen Dolch und bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Immerhin, Jonathan, Harveys Bruder, ist Professor für englische Literatur und erkennt das Gedicht auf Anhieb. Sein Verfasser war Marlowes engster Freund. Daß jedoch vor reichlich vierhundert Jahren ein ganz anderer Toter fälschlich als Christopher Marlowe identifiziert worden sein könnte, davon hält er nichts, gar nichts.