Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Friedrich Dürrenmatt
Stranitzky und der Nationalheld
Komposition: Rolf Unkel
Technische Realisierung: Heinz Gauger, Eva Marquard
Regie: Paul Land
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Heinz Reincke Stranitzky Hans Mahnke Anton Walter Kottenkamp Nationalheld Egon Clauder Innenminister Eva Köhrer Marie Harald Baender Whiteblacke Max Mairich Donner Franz Michael Alland Fleischer Fritz Albrecht Herr mit dem Vollbart Karl Karner Herr Korbmacher Rotraud Schöttner Frl. Luise Fred Goebel Polizist Kurt Haars Ansager
Stranitzky, der beinlose, und sein Freund, der blinde Seemann Anton, der Stranitzkys Rollstuhl zu schieben pflegt, wobei ihm Stranitzky seine Augen leiht - das Schicksal der beiden bisher unauffälligen Kriegsinvaliden wirkt akut, als die Nation mit großer Anteilnahme entdeckt, daß das Staatsoberhaupt sich an der linken Zehe mit Aussatz infiziert hat. "Echt afrikanischen Aussatz", erworben bei einem Staatsbesuch. Nun wähnen sich die Invaliden solidarisch: Stranitzky wird dem kranken Nationalhelden den Vorschlag machen, gemeinsam eine Regierung von Invaliden zu bilden, Leuten also, welche die Weltgeschichte kennen. Er wird sich und Anton als Minister empfehlen. Dann ist es aus mit dem Elend im Elendsquartier. Dann sitzen Herrscher und Beherrschte in einem Boot. Nach einem vergeblichen Anlauf protegiert ein Journalist die Begegnung am Krankenbett. Der Nationalheld gibt sich leutselig und ermüdet. Die Öffentlichkeitsregie versteht es jedoch, die Invaliden als Betrüger bloßzustellen. Mit knapper Not entkommen sie dem empörten Volk. Im Kanal hinter der Seifenfabrik fand man ihren Wagen. Und viel später werden auch ihre Leichen angeschwemmt.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1952
- Erstsendung: 09.11.1952 | SDR1 | 65'55