Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Ernst Barlach

Der blaue Boll

Vorlage: Der blaue Boll (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Gerhard Niezoldi
Komposition: Rolf Unkel
Technische Realisierung: Herbert Kara, Ingeborg Hasse

Regie: Ludwig Cremer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Albert FlorathBoll
    Lotte BetkeMartha, seine Frau
    Heinz ReinckeHirte Grüntal
    Elisabeth OpitzGrete, seine Frau
    Arthur MentzPrunkhorst
    Kurt HaarsHoltfreter
    Franz SteinmüllerUhrmacher Virgin
    Kurt CondéBürgermeister
    Flory JacobiDoris
    Hans MahnkeElias
    Theodor LoosEin Herr
    Wolfgang WendWehdig

Am 24. Oktober 1938 starb der Bildhauer und Dichter Ernst Barlach. Dem Gedenken an ihn ist die Sendung seines Dramas "Der blaue Boll" gewidmet. Bewußt ist gerade dieses Werk gewählt worden, denn hier finden sich die Wesenszüge Barlachschen Denkens vielleicht am reinsten und vollkommensten verkörpert. Der "arme Vetter", die Hauptfigur eines seiner früheren Dramen, ist gleichsam der Antipode des "blauen Boll". Er verfällt der Verzweiflung und damit dem Tode. Dem Gutsbesitzer Boll hingegen gelingt das "Werden", im Bereich des Irdischen. Bereits entschlossen, vom Turm zu springen und seinem Leben ein Ende zu setzen, erkennt er die Möglichkeit der Befreiung. Er überwindet sich und kehrt als ein geläuterter und freier Mensch zum Leben zurück. Man mag hierin die beiden Pole des Barlachschen Denkens überhaupt erkennen: harte, rückhaltlose Erkenntnis einer Wirklichkeit, die Leiden und Tod bedeutet, aber auch Suche nach dem Daseinszweck und einer Erfüllung im Hiesigen, die allem bloßen Fatalismus abgewandt ist.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk 1953
  • Erstsendung: 25.10.1953 | SDR1 | 87'25

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