ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Ein Herrenabend ohne Sokrates
Technische Realisierung: Krüger
Regie: Gert Westphal
Bei dem Herrenabend, zu dem der Autor Werner Wieberneit einlädt, werden nicht nur gute Weine und Zigarren konsumiert, sondern Literatur und Philosophie. Und während vier Freunde auf das Haupt ihrer Runde warten - einen Mann, den sie halb scherzhaft Sokrates nennen - entzündet sich an dem Schlagwort 'Fortschritt' eine Diskussion. "Fortschritt und Gesellschaft" heißt nun das Thema des Abends.Dabei rücken drei Bücher aus der Bibliothek des Hausherrn in den Mittelpunkt des Gesprächs: Samjatins Roman WIR, Huxleys SCHÖNE NEUE WELT und Orwells "1984". Über diese drei Werke - die wohl bedeutendsten Staatsutopien unseres Jahrhunderts - entbrennt ein heißter Meinungsstreit; denn die Gesprächspartner haben durchaus unterschiedliche politische Anschauungen und Temperamente. Schließlich aber kommt hier bei allen Erörterungen über die Befindlichkeit des Menschen in der modernen Gesellschaft und im modernen Staat zum Ausdruck, daß dieser Streitfall von keinem Sokrates unserer Tage, sondern von der Geschichte entschieden wird - von der Kraft des Menschen, die Spannung und in der Spannung auszuhalten und sich darin frei zu erhalten. Das Gespräch führen Ernst Schröder, Leonard Steckel, Gert Westphal und Stefan Wigger.