Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Karla Höcker
Die letzten und die ersten Tage (1. Teil)
Berlin 1945
Vorlage: Aufzeichnungen (Tagebuch)
Regie: Ulrich Gerhardt
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Maria Becker Tagebuchsprecherin Friedrich Schoenfelder 1. Sprecher Tobias Pagel 2. Sprecher Sexten Ferraresi Italiener
Es dürfte weniger Berliner geben, die 1945, in den Wirren des Kriegsendes und danach, Tagebuch geführt haben. Unsere Erinnerung an diese Zeit umfaßt zumeist, gesammelt und gedrängt, die Misere des allgemeinen Zustands, oder sie ist selektierte Erinnerung; es sind spezielle Ereignisse, die uns im Gedächtnis haften blieben.Karla Höcker, die Autorin dieser Sendung, hat ein solches Tagebuch geführt. Was sie notierte sind persönliche Erlebnisse, aber als subjektive erlebnisse doch kennzeichnend für die Stadt und ihre Bevölkerung. Und da zeigt sich, daß die Agonie des nationalsozialistischen Regimes mit seinen unmittelbaren Folgen - überlebt in Kellern und Bunkern - daß die Zerstörung der Stadt nicht den Tod der Stadt nach sich zog, sondern im Gegenteil, daß sich im Untergang schon das Neue formierte. Erstaunlich schnell, inmitten der Trümmer und einer hungernden Bevölkerung, in all der Unsicherheit gegenüber der Zukunft entwickelte sich, früher als die Wirtschaft, das kulturelle Leben wieder. In einer Auswahl aus dem Tagebuch Karla Höckers berichtet diese Sendung über die Zeit von Januar bis Dezember 1945, die letzten Kriegsmonate und die ersten Monate eines noch unsicheren neuen Beginns. Der persönlichen Erinnerung Karla Höckers haben wir ergänzend die Erinnerungen von Erna Berger, Käte Haack, Prof. Heinz Trökes, Prof. I.H. Schultz, Friedrich Luft, Arno Scholz, Walter Karsch und Boleslaw Barlog zugestellt.
Weitere Informationen
Karla Höcker (1901-1992) war eine deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Musikerin. Sie gehörte zum Freundeskreis von Gustaf Gründgens.
Produktions- und Sendedaten
- RIAS Berlin 1965
- Erstsendung: 16.06.1965 | 75'02