ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Eiserner Vater - krachendes Herz
Einblicke ins große Familientheater
Vorlage: Verkommene Söhne, mißratene Töchter (Studie)
Bearbeitung (Wort): Walter Adler
Technische Realisierung: Rolf Knapp, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Günter Maurer
Regie: Walter Adler
Mächtig stehen sie da, die eisernen Väter. Bemitleidenswert, wenn nicht lächerlich ist ihr Schicksal, wenn die Autorität zerfällt. An Vätern zeigen die Schriftsteller oft exemplarisch ein abgründiges Gegenspiel mehrfacher Ordnungen und Ordnungsverletzungen. Nicht immer verkörpert der Vater den Exponenten einer versunkenen Epoche, nicht immer sind die Nachkommen Initianten einer neuen Welt. Die Familie als Tribunal: von weit her grüßen David, Absalom, Kreon, Brutus, Manlius, Maier Helmbrecht, Don Carlos, Emilia Galotti, der Prinz von Homburg und Kafkas "Urteil". Aber da sind auch die 'übertragenen' Väter in Brechts "Maßnahme" und Müllers "Mauser". Und immer wieder ist das 'krachende Herz' Bruchstelle des Ganzen, jene Augenblicke also, in denen gegen das unmittelbare Empfinden gehandelt wird oder werden muß. Das Hörspiel verknüpft lose Fäden aus "großer" Literatur zu einem Familienstück, einem Teppich voller Desaster.
Peter von Matt, geboren 1937 in Luzern, Literaturprofessor in Zürich, lieferte in seiner großen Studie "Verkommene Söhne, mißratene Töchter" (1995) das Material. Walter Adler, geboren 1947, lebt in Köln. Regisseur, Autor, Bearbeiter zahlreicher Hörspiele.
