Originalhörspiel

Autor/Autorin: Klaus Buhlert

Der Irre und der Blinde - Fragment eines Dialoges

Komposition: Klaus Buhlert
Technische Realisierung: Wilfried Hauer, Susanne Herzig
Regieassistenz: Holger Buck

Realisation: Klaus Buhlert

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Ignaz KirchnerJazz, der Irre
    Ulrich WildgruberMitch, der Blinde
    Corinna HarfouchSmaragda, Nichte von Mitch Mitchel
    Rufus BeckHarper, Betreiber von Harpers Pet Shop
    Axel MilbergAdolfo, Leibwächter des Maklers/Ciano

Mad Jazz und Blind Mitch; zwei Figuren auf einem Hinterhof. Eine Barrikade aus Mülltonnen, ein verlassener Hundezwinger von Harpers Pet Shop und gegenüber das heruntergekommene Apollo-Kino. Man lauscht sich selbst wie einem perpetuum mobile. Das Rekapitulieren von Geschichten ist sinnlos und zwanghaft geworden. Man spricht über Gefahr, über Auflehnung - aber man ist bestenfalls erschöpft. Wenn Mitch abends im Apollo Filmbüchsen für die Abendvorstellung öffnet, weiß er: der Geruch, der von den Kopien aufsteigt, ist Todesgeruch. Hollywood liegt im Sterben! Alles liegt im Sterben! In diesem absurden Spiel der Austauschbarkeit von Urteil und Vorurteil versucht sich Mitch - um endlich sehen zu lernen - in der Rolle des Blinden. Jazz dagegen glaubt fest daran, daß sein Verstand nicht mehr still steht, wenn er die Rolle des Irren spielt. Teile dieses Hörspiels beruhen auf fragmentarischen Texten, die Anfang der 80er Jahre bei einem längeren Aufenthalt des Autors in Boston/New York entstanden. Weiteres Material kam 10 Jahre später bei einer ursprünglich als Libretto geplanten Arbeit über Leben und Werk des amerikanischen Dichters Ezra Pound hinzu.

Weitere Informationen
Klaus Buhlert, 1950 geboren, Studium der Musik, Akustik, Informatik. 1983-86 Gastprofessur für Computermusik an der TU Berlin, Lehrtätigkeit an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Buhlert arbeitet freiberuflich als Komponist. Über 60 Theater- und Hörspielkompositionen, vor allem für Arbeiten von George Tabori. Hörspiele: "Meine Lieder singt man nicht" (1992), "Hotels" (BR 1995, Hörspiel des Jahres), "Finis terrae" (BR/ORF 1996, beide zusammen mit Raoul Schrott), "Assault" (BR 1996), "Die Träumenden Knaben" (DLR Berlin/BR/ORF 1997).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk / Deutschlandradio 1997
  • Erstsendung: 20.06.1997 | 50'38

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