ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Sarajewo
Komposition: Rolf Unkel
Technische Realisierung: Friedrich Basan, Marlies Kranz
Regieassistenz: Lothar Timm
Regie: Karl Peter Biltz
Erwin Wickert bedient sich in diesem Hörspiel nicht der rückschauenden Methode des Historikers. Er führt uns die Ereignisse dieser Junitage 1914 vor, als wären sie unmittelbare Gegenwart. Wir werden zu Zeugen eines dramatischen Spiels zwischen Belgrad, der Hauptstadt der serbischen Verschwörer, zwischen dem Tatort Sarajewo, zwischen Wien, Berlin und Kiel, wo zur Stunde des Attentats im Beisein des deutschen Kaisers die glanzvolle "Kieler Woche" stattfand. Wickert vergleicht das Geschehen des Sommers 1914 mit den Schwingungen eines chinesischen Gongs, den man zunächst nur mit einem Wattebausch in seiner Mitte berührt. Erst beginnt er leise zu vibrieren. Langsam aber breitet sich der Ton über die Platte aus und wird immer mächtiger. Wenige Wochen, nachdem man ihn angerührt hat, beginnt unter der Gewalt des Tons die Erde zu zittern.