Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Friedrich von Schiller

Der Parasit

Vorlage: Der Parasit oder Die Kunst, sein Glück zu machen (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Ludwig Cremer
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Friedrich Basan, Ilse Begeré
Regieassistenz: Heinz Born

Regie: Ludwig Cremer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Mathias WiemanNarbonne
    Alice VerdenMme Belmont
    Ursula LangrockCharlotte
    Hanns Ernst JägerSelicour
    Max MairichLaRoche
    Jürgen GoslarKarl Firmin
    Kurt EbbinghausMichel
    Peter NeubauerRobineau
    Karl Georg Saebisch
    Rudolf Siege

Die zahlreichen Aufführungen im Schillerjahr konzentrierten sich naturgemäß auf die eigenen dramatischen Werke des Dichters. Es erscheint demgegenüber reizvoll, Schiller auch als Übersetzer zu würdigen. Der Begriff der Übersetzung ist hier freilich im weitesten Sinne zu verstehen, denn Schiller hat mit theatersicherem Handgriff die französischen Alexandriner, ein im Deutschen sehr sprödes Versmaß, in Prosa umgesetzt. So sind von der Vorlage kaum mehr als Figuren und Handlung übernommen. Es kommt als Reiz für eine Gedenkaufführung hinzu, daß es sich beim "Parasiten" um ein Lustspiel handelt. Dieser Form hat Schillers Sehnsucht immer gehört, ohne daß aber ein eigenes Lustspiel über das Stadium des Entwurfs hinaus gediehen wäre. Das Stück führt uns in ein französisches Ministerium aus der Zeit nach der Revolution. Eben hat ein Ministerwechsel stattgefunden. Selicour, einer der Beamten, sieht darin seine große Chance, sich mit allen Mitteln der Intrige und List dem neuen Minister verdient zu machen. Es fehlt nicht viel, daß Selicour so auf Kosten anderer nicht nur den begehrten Gesandschaftsposten, sondern auch die Tochter des Ministers für sich gewinnt. Am Ende freilich verfängt sich der Parasit im Netz seiner eigenen Tücke. Schiller fügt hinzu: "Das Gespinst der Lüge umstrickt den Besten, der Redliche kann nicht durchdringen, die kriechende Mittelmäßigkeit kommt weiter als das geflügelte Talent: der Schein regiert die Welt - und die Gerechtigkeit ist nur auf der Bühne."

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestfunk 1954
  • Erstsendung: 01.03.1955 | SWF1 | 73'50

Veröffentlichungen

  • Download: SWR Edition 2015

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