ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der Trojanische Krieg findet nicht statt
(La guerre de Troie n'aura pas lieu)
Vorlage: Der Trojanische Krieg findet nicht statt (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Boris von Borresholm
Bearbeitung (Wort): Paul Krone
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Schulz, Marlies von Stedmann
Regie: Gert Westphal
Ein Krieg ist zu Ende, ein neuer steht bevor. In diese dramatische Situation stellt Giraudoux die Handlung seines Stückes. Der trojanische Prinz Hektor kehrt siegreich von einem Feldzug zurück. Er hat das Mißverhältnis zwischen dem falschen heroischen Klang und der Wirklichkeit des Krieges bis zum Abscheu erfahren. Während seiner Abwesenheit hat sein Bruder Paris die griechische Fürstin Helena geraubt. Wenn Helena den Griechen nicht zurückgegeben wird, so würde das zum Krieg führen - zu jenem trojanischen Krieg, der tatsächlich stattgefunden hat, und den Homer in seiner Ilias schildert. Er dauerte zehn Jahre und endete mit der völligen Zerstörung der Stadt. Hektors Aktion konzentriert sich auf das eine Ziel: den neuen verhaßten Krieg zu vermeiden. Das ist das Thema des Stückes. Hektor hat seine Gegenspieler in den eigenen Reihen wie unter den griechischen Unterhändlern. Es ist ein Kampf gegen menschliche Dummheit, gegen Lüge und Schwachheit und gegen das Schicksal, in dem der Grieche Odysseus am Ende zu einem Verbündeten wird. Der Dichter Giraudoux führt diesen Kampf mit einer Ironie, die seinen Ernst in der Sache um so deutlicher macht. Wenn er die Ereignisse dann über die Forderung der Humanität anscheinend hinweggehen läßt, so betont er damit nur die Notwendigkeit, um die Erfüllung dieser Forderung unablässig bemüht zu sein.