ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Intermezzo
Vorlage: Intermezzo (Komödie, französisch)
Übersetzung: Antoine Golén, Rosemarie Koch
Bearbeitung (Wort): Hans Gottschalk
Komposition: Otto Erich Schilling
Technische Realisierung: Hans Jacobs, Charlotte Stender
Regie: Oskar Nitschke
Er gehörte zu den liebenswertesten aller Dramatiker, der 1944 verstorbene Franzose und Weltmann Jean Giraudoux. Und gleich ihrem Schöpfer sind es auch seine Gestalten: die versponnene Florence, die sensible Undine, die bitter-ironische Andromache - vor allem aber das Mädchen Isabelle, das von ihrer phantasielosen und allzu vernünftigen Umwelt wegen ihres Geisterglaubens verspottet und fast in Acht und Bann getan wird. Und dabei gibt es in diesem Stück wirkliche Geister, wenigstens einen, der nach seinem Tod den Anschluß an die große und unsichtbare Versammlung der Toten verpaßt hat und der nun im Bereich zwischen weltlicher Hingabe und dem Vergessen der Ewigkeit ein qualvolles Dasein der Unentschlossenheit führen muß. Sein Auftreten hat die ganze Stadt in Aufruhr gebracht. Alles Paradoxe am Leben hat er aufgehoben. Den Hauptgewinn in der Lotterie bekommt zum Beispiel nicht mehr der Millionär, sondern der Ärmste der Stadt, und das Motorrad nicht mehr die Vorsteherin des Nonnenklosters, sondern der junge Rennfahrer. Aber dank der Entschlossenheit eines beflissenen Inspektors, eines unbeirrbaren Streiters für Ordnung und Vernunft, kommt am Ende doch alles wieder ins richtige Geleise; der Geist verschwindet, und Isabelle heiratet nicht ihn, sondern den bescheidenen Kontrolleur der Maße und Gewichte, und die Stadt kann sich wieder an den altbewährten Zufälligkeiten des Lebens erfreuen.