ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Vichy Fiction - Frankreich 1940-44
Was gibt's Neues vom Krieg?
Vorlage: Was gibt's Neues vom Krieg? (Roman, französisch)
Übersetzung: Tobias Scheffel
Bearbeitung (Wort): Anette Kührmeyer
Komposition: Christoph Grund
Technische Realisierung: Werner Klein, Annette Matheis
Regieassistenz: Clarisse Cossais
Regie: Christiane Ohaus
Die Schneiderei von Monsieur Albert, im jüdischen Viertel von Paris, kurz nach dem Krieg. Da ist Maurice, genannt "Abramauschwitz". Oder Charles, dessen Frau und Töchter dort geblieben sind. Oder "Bonjour-Bonjour", die in der Schneiderei Seife verkauft und sich als Heiratsvermittlerin versucht. Das Leben geht weiter. Aber wie? Die kleinen Episoden, die Robert Bober seine Figuren erzählen läßt, handeln nicht direkt von Krieg, von der Shoah, doch es geht im Grunde nie um etwas anderes. Und auch darum, daß sich manches gar nicht geändert hat im Nachkriegs-Frankreich. "Magie der Schrift: Die so gewichtigen Themen kommen in Form von ganz normalen Leuten, im Ton ganz gewöhnlicher Unterhaltungen daher. Man möchte sich am liebsten von den Gefühlen überwältigen lassen. Aber schon schaltet sich hinterlistig eine Mechanik zu. Der jüdische Humor, zart und verzweifelt, der jeder lyrischen Gefühlsduselei einen Dämpfer aufsetzt. Man lacht bei jeder Seite, man lächelt bei jeder Zeile, es zerreißt einem das Herz." (André Schwarz-Bart in L'evenement du jeudi) (PRESSETEXT)
Robert Bober, 1931 in Berlin als Sohn polnischer Juden geboren. 1933 Emigration nach Frankreich; überlebt mit falscher Identität. Nach dem Krieg Schneider, Erzieher, Töpfer. Assistent von Francois Truffaut, ab 1967 eigene Filme. 1991 Grand Prix de la S.C.A.M. für sein Lebenswerk. "Was gibt's Neues vom Krieg" (1993) ist sein erster, mehrfach ausgezeichneter Roman.