ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Unterm Birnbaum
Vorlage: Unterm Birnbaum (Erzählung)
Bearbeitung (Wort): Kurd E. Heyne
Technische Realisierung: Herbert Vietze
Regieassistenz: Heinz Dieter Köhler
Regie: Wolfgang Spier
Der Schankwirt Abel Hradschek entdeckt in seinem Garten beim Umgraben unter dem Birnbaum die schon stark verweste Leiche eines Franzosen aus der Zeit der Befreiungskriege. Als der Vertreter einer Krakauer Firma anreist, um Schulden Hradscheks einzutreiben, ermordet ihn der Schankwirt und verscharrt die Leiche im Keller seines Hauses. Zwar gräbt die Polizei nach Hinweisen von Hradscheks Nachbarin im Garten, findet aber lediglich die Soldatenleiche, so dass kein Verdacht mehr auf den Wirt fällt. Seine Frau jedoch siecht seit dem Mordtag dahin und stirbt schließlich. Hradschek, der allmählich zu Wohlstand kommt, kann aber die Erinnerung an den Mord nicht abschütteln. Er beschließt, die immer noch im Keller verscharrte Leiche des Krakauer Vertreters unterm Birnbaum zu beerdigen, aber als er den nur durch eine Falltür erreichbaren Keller betritt, rollt ein schweres Fass vor den Kellerzugang und sperrt Hradschek zu seinem Opfer. Am nächsten Morgen finden ihn die Dorfbewohner tot im Keller auf; neben ihm ist die Erde aufgegraben, aus der Arm und Hand einer Leiche ragen. (nach Kindlers Literaturlexikon)
Theodor Fontane, geboren 1819 in Neuruppin, gestorben 1896 in Berlin, war Apotheker, Journalist, Theaterkritiker, Autor von Gedichten und Novellen. Seine bekannten Romane im Stil des poetischen Realismus schrieb er vorwiegend nach dem 60. Lebensjahr, darunter „Effi Briest“ (1896) und „Der Stechlin“ (1898). Zu seinen kanonischen Balladen gehören „John Maynard“ (1886) und „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ (1889).