Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Curt Goetz-Pflug
Der Mann ohne Namen
Regie: Curt Goetz-Pflug
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Herbert Stass Er Walter Franck Stabsarzt Hertel Hilde Körber Die Mutter Fritz Tillmann Oberleutnant von der Heyde Ernst Stahl-Nachbaur Der Vorsitzende Erich Dunskus Hauptwachmeister Lippert Ernst Stankovski Leutnant Cousonneau Max Grothusen Kriegsgerichtsrat Deschamps
Fremdenlegionär Ladegast, ein Deutscher, steht vor einem französischen Militärgericht wegen Nichtbefolgung des Befehls, zwei algerische Geiseln zu erschießen. Er wird nach dem französischen Militärgesetz zum Tode verurteilt. In seinem Schlusswort gesteht er, gar nicht Ladegast zu heißen, sondern Helmut Renz, der nach Kriegsende von den französischen Gerichten wegen Geiselerschiessungen im deutsch-besetzten Nordfrankreich gesucht worden war. Um einer Verurteilung zu entgehen, war er unter falschem Namen in der Fremdenlegion untergetaucht. Das Straßburger Gericht zeigt sich seiner Aufgabe gewachsen, der Menschenwürde zu dienen und spricht den Angeklagten in einem Wiederaufnahmeverfahren frei.
Der Autor sagt dazu: "Dieses Hörspiel wurde weder geschrieben, um das Unrecht anderer Völker dem deutschen Unrecht im Zweiten Weltkrieg gegenüberzustellen, noch um eine Kritik an der Politik der Besatzungsmächte herauszufordern, sondern in der mahnenden Überzeugung, daß die Gebote der Vernunft, des gesunden Menschenverstandes und Selbstinteresses, der Ruf des Gewissens und der Glaube an die Gerechtigkeit über alle nationalen Grenzen hinweg nunmehr zu einer verschworenen Schicksalsgemeinschaft der europäischen Völker führen müssen, wenn wir ehrlichen Willens sind, den tragischen Ring von Rache und Vergeltung zu sprengen, dessen Fluch Europa an den Rand des Abgrunds gebracht hat.
Produktions- und Sendedaten
- Sender Freies Berlin 1957
- Erstsendung: 21.03.1957 | 52'37