ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Allah hat hundert Namen
Komposition: Hans Martin Majewski
Technische Realisierung: Alexander Malachovsky, Fred Bürck, Alice Kähl
Regieassistenz: Werner Schlechte
Regie: Ludwig Cremer
Hakim, Hausmeister der ägyptischen Botschaft erzählt beim Reinigen der Botschaftstreppe einem jungen Mann, der ihn nach dem hundertsten Namen Allahs fragt: nur neunundneunzig Namen könne er nennen, doch sei ihm , dank Allah, auch der hundertste bekannt. Er war einst von einem Essen beim Imam von Alamut zusammen mit der Tochter des Imams, Fatime, als einziger mit dem Leben davon gekommen, da Allahs Stimme ihn vor dem Genuss des Festbratens gewarnt hatte. Auf Allahs Befehl ging Hakim nach Paris, um den Schuster Dupont nach dem hundertsten Namen Allahs zu fragen. Doch Dupont starb nach dem Anmessen ein Paar schöner grüner Schuhe, ohne den Namen zu nennen. Allah wies Hakim auf weitere Stationen: an Janine im Fischrestaurant, an Mademoiselle Ninon. Doch außer einem meisterhaften Kalbsbraten und einer Liebesnacht erreichte Hakim nichts. Fatime war, ehe Hakim unverrichteter Dinge zu ihr zurückkehrte, Putzfrau in der ägyptischen Botschaft geworden. Sie besorgte ihm die Hauswartsstelle. Hakim fiel plötzlich ein, dass Allah wohl doch nicht gelogen habe, dass vielmehr seine Erlebnisse - die Schuhe, der Kalbsbraten, die Liebesnacht - in Wirklichkeit Übersetzungen des hundertsten Allahnamens gewesen sind. Seither sah er in allem Schönen und Guten den Namen des Propheten, zuletzt setzt er ihn täglich gleich mit dem Glanz der Botschaftstreppe.