Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Urs Widmer
Stan und Ollie in Deutschland
Hörspiel mit Stan Laurel und Oliver Hardy
Vorlage: Stan und Ollie in Deutschland (Theaterstück)
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Ludwig Groß, Christiane Köhler
Regie: Urs Widmer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Jörg Hube Ollie Philip Arp Stan Traugott Buhre Donnernde Stimme Oliver Hoff Adenauer Wolfgang Höper Polizist Renate Grosser Postchefin Monika Weniger Bedienung Heinz Meier Stimme Bodo Primus Autor Klara Höfels Laura u.a.
Wie es den beiden längst verstorbenen Filmkomikern Stan Laurel und Oliver Hardy im Pardies ergeht und was sie bei einem "Urlaub aus dem Jenseits" erleben, hat der Schweizer Autor Urs Widmer in seinem Hörspiel "Stan und Ollie in Deutschland" aufgezeichnet. Widmer schreibt dazu: "Oliver Norvell Hardy und Stan Laurel sind 1957 bzw. 1965 gestorben und leben heute im Paradies. Deshalb beginnt dieses Stück, das ihr Leben im Tod dokumentiert, zwischen den weißen Wolken der Unendlichkeit. Es ist unseres Wissens das erste Mal, daß es einem sterblichen Hörspielteam gelungen ist, das Rauschen der Unendlichkeit auf Tonband festzuhalten. Wir sind sicher, daß einige Tonschwankungen uns von den bislang gerade in technischer Hinsicht verwöhnten Hörern verziehen werden. Viele Aufnahmen konnten nur mit kilometerlangen Richtmikrofonen realisiert werden. Sie sind, neben ihrem menschlichen, durchaus auch von theologischem Interesse. So zeigen sie zum Beispiel, daß die Toten im Paradies - völlig im Gegensatz zu den Lebenden auf der Erde - fast ausschließlich Texte von Urs Widmer sprechen und Melodien von Peter Zwetkoff harfen bzw. posaunen. Wer hätte das gedacht! Jedoch, Stan und Ollie sprechen, harfen und posaunen etwas zu viel, werden vom HERRN des Himmels verwiesen und landen, wo denn sonst, bei uns, in Deutschland, jetzt. Das Aufnahmeteam des SWF folgte den beiden sympathischen Himmelsgästen auch hienieden unauffällig - Regenmäntel, Sonnenbrillen, Mikrofone als Angelruten getarnt - und nahm alles auf, was den beiden zustieß. Es war, wie zu erwarten, einiges, denn auch im Tod hatten die beiden ihre bewährten Überlebensstrategien beibehalten. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß auf sämtlichen Filmen eines Fernsehteams des SWF, das Stan und Ollies Winterreise durch Deutschland aufzeichnen wollte, nichts zu sehen ist - nur einmal, sekundenschnell, die flirrenden Umrisse der beiden in der verschneiten Lüneburger Heide. Auch ein für die Tagesschau geführtes Gespräch mit Ernst Dieter Lueg (in dem die sprühend gute Laune Luegs den eingeladenen Studiogästen die Tränen in die Augen trieb) zeigte nach der Entwicklung des Films keine Spur der beiden Gäste. Es ist ungewiß, ob sie überhaupt das Ende der Sendung abwarteten. Gewiß ist nur, daß diese Tonaufnahmen ein Dokument sind. Ein Dokument, wie sehr sich das Leben nach dem Tod Stand und Ollies verändert hat."
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk 1979
- Erstsendung: 22.03.1979 | SWF2 | 66'35
Veröffentlichungen
- Kassetten-Edition: Ernst-Klett-Verlag 1989