ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der veruntreute Himmel
Vorlage: Der veruntreute Himmel (Roman)
Bearbeitung (Wort): Fred von Hoerschelmann
Komposition: Karl Sczuka
Technische Realisierung: Friedrich Basan, Lock
Regie: Alois Garg
Im Jahre 1939, kurz nach seiner Flucht aus Österreich, schrieb Werfel den Roman "Der veruntreute Himmel" als erste größere Prosaarbeit in der Emigration. Nach dem Kriege wurde das Buch auch in Deutschland bekannt. In den Mittelpunkt des Romans stellt Werfel das Schicksal der alten Magd Teta Linek. Ihr Leben ruht auf zwei Pfeilern. Der erste ist der unermüdliche Fleiß, die stete Hingabe an ihre Aufgabe, vom Morgengrauen bis in die Nacht als treue Dienerin für die Herrschaft zu sorgen. Die von jedem Zweifel freie und unbefangene Treue zu ihrer irdischen Pflicht verleiht der kräftigen und nach außen mürrischen Frau eine schlichte Größe. Der zweite Pfeiler, auf den sich das Leben der einsamen Magd stützt, ist die Hoffnung auf den Neffen Mojmir. Jahrzehntelang schickt ihm Teta einen großen teil ihres mühsam verdienten Lohns, damit der früh Verwaiste die Schule besuchen, Theologie studieren und Pfarrer werden kann. Was dabei nach außen hin nur großzügig scheinen könnte, ist in Wirklichkeit nicht frei von Berechnung und Eigennutz. Teta möchte nach ihrem Tod, vor dem sie trotz aller echten Frömmigkeit die Furcht der Kreatur empfindet, einen verläßlichen Fürsprecher auf Erden zurücklassen. Er, der ihr durch sein Amt und seine Dankbarkeit ein nützlicher Helfer sein wird, soll ihr den Weg zur ewigen Seligkeit leichter machen. Der Konflikt, durch den Gegensatz von Berechnung und Glauben zwangsläufig entstanden, ist der Inhalt des Romans, den Fred von Hoerschelmann in seiner Hörspielbearbeitung nachzuzeichnen sucht.