ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Uhrwerk Orange
Vorlage: Uhrwerk Orange (A Clockwork Orange) (Roman, englisch)
Übersetzung: Bruno Max
Bearbeitung (Wort): Wolfgang Rindfleisch
Komposition: Trötsch
Technische Realisierung: Holger König
Regie: Wolfgang Rindfleisch
Der sechzehnjährige Alex lebt in einer Plattenbausiedlung im London einer zeitlich nicht näher bestimmten Zukunft. Gemeinsam mit seinen droogs ("nadsat" - Sprache der Gang aus dem Russischen) verbringt der notorische Schulschwänzer seine Tage mit Raubüberfällen, Drogenkonsum, Vergewaltigungen und Auseinandersetzungen mit anderen Gangs. Alex liebt die Musik Ludwig van Beethovens, doch bei den droogs stößt er damit auf ebensolches Unverständnis wie sein zunehmend herrischer Ton als Bandenführer. Als bei einem Überfall die Hausbesitzerin erschlagen wird und die Polizei anrückt, bietet sich für Dim und George die Gelegenheit, Alex loszuwerden. Alex bekommt vierzehn Jahre Gefängnis. Nach zwei Jahren unterzieht er sich einer von der Regierung geförderten "Resozialisierungsmethode", das ihm jede Möglichkeit verwehrt, auch nur an Gewalt zu denken. Wieder in Freiheit stößt er auf DIM und George und wird brutal zusammengeschlagen. Er gerät in das Haus des Schriftstellers Alexander. Das frühere Opfer ist in seinem Buch "Uhrwerk Orange" zum Gegner der Regierung geworden. Alex ist der darin beschriebene Mensch der Zukunft, der wie eine Orange ausgehölt und mit einer Mechanik versehen wird, um wie ein Uhrwerk zu funktionieren. Doch der Schriftsteller hat seinen früheren Peiniger erkannt und treibt ihn, statt ihn für eine Werbekampagne auszunutzen, zum Sprung aus dem Fenster. Der Fall auf den Kopf bringt Alex sein früheres Urteilsvermögen zurück, bewirkt aber auch, daß erbeginnt, über seine Zukunft nachzudenken. Der riesige Erfolg des Buches wurde bei seinem Erscheinen 1962 durch die Kritik an dem grundsätzlich sympathisch gezeichneten Helden kaum geschmälert. An der Filmfassung von Stanley Kubrick schieden sich 1971 noch einmal die Geister am Thema Gewaltverherrlichung. Die begeisterten New Yorker Cineasten wählten die Produktion zum Film des Jahres.