ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kriminalhörspiel
Der verschwundene Maestro
Zum 60. Geburtstag des Regisseurs Klaus Zippel
Bearbeitung (Wort): Steffen Brosig, Kai-Erik Ziegenrücker
Technische Realisierung: Holger König
Regie: Klaus Zippel
Die "Fidelio-Ouvertüre" steht auf dem Programmzettel, jeden Moment muß Maestro Amadeo Robkowitz das Konzertpodium betreten und seinen Stab erheben. Doch zur Überraschung des Auditoriums wird eine Änderung verkündet, da der Meister unpäßlich sei. Selbst der sonst in alle Interna der Musikszene eingeweihte Kritiker Robert Rühlemann ist von dieser Mitteilung irritiert. Er hört dem Orchester unter dem schnell eingewechselten jungen Aushilfsdirigenten Waldschmidt nur mit halben Ohr zu. Seine Rezensenten-Nase wittert ein Verbrechen hinter der Unpäßlichkeit des Altmeisters und schon die ersten Recherchen geben ihm recht. Da heißt es immer, Kritiker sein die größten Flaschen, die selber nichts zustande kriegen. Das wollen wir doch erstmal sehen, sagt sich Rühlemann und lehrt der Polizei das Staunen.
Mike McSorley ist der unbekannteste der großen kanadischen Krimiautoren. Obwohl seine beiden Romane "Leichen leben länger" und "Der Tranchierer" mehrfach ausgezeichnet wurden, war ihnen kein großer Publikumserfolg beschieden. McSorley wurde 1951 in Montreal geboren. Nach unglücklicher Kindheit schlug er sich als Tankwart, Möbelpacker und Losverkäufer durch. Ein paar Jahre später desertierte er aus der Fremdenlegion. Wegen eines Rechtsstreits seiner zahlreichen unehelichen Kinder blieb der Großteil seines Werks bis heute unveröffentlicht. Völlig vereinsamt und vom Alkohol zerstört, starb McSorley 1994 auf einer Parkbank in seinem Geburtsort.