Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
André Breton
Nadja Etoilée
Vorlage: Nadja (Erzählung, französisch)
Übersetzung: Friedhelm Kemp
Bearbeitung (Wort): André Almuro
Komposition: Maurice Jarre
Technische Realisierung: Franz Wagner, Erla Büchler
Regie: Jean Jacques Vierne, Marcel Wall
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Brigitte Horney Nadja Heinz Klingenberg Erzähler Walter Andreas Schwarz Sprecher Erik Schumann Breton Edith Heerdegen Pensionatsvorsteherin Ursula Langrock Solange Robert Rathke Hanns Bernhardt Stimme aus Rundfunkgerät Ernst Ehlert Alter Mann Wilhelm Kürten Arzt Friedrich von Bülow Henriette Peters Kleines Mädchen Adele Lindemer Alte Dame Else Reval Alte Frau Alf Reigl u.a.
Nadja, so nennt sich die junge Frau, scheint mit geheimnisvollen Mächten im Einverständnis, die sich ihrer bedienen, um dem Dichter orakelhafte Winke und Botschaften zukommen zu lassen. Nadja ist gewissermaßen ein Wesen aus einer Zwischenwelt, einer seiner Sphäre entschlagener Elementargeist, eine Pythia, ein Medium. In den Augen ihrer Umgebung allerdings nur ein psychiatrischer Fall, der in der Klinik endet. Der Zusammenhang mit jener Neigung der Romantik, die weiblichen Grundkräfte der Welt aufzurufen, ist hier nicht zu verkennen. Zugleich aber wird jede Transzendenz geleugnet, widerrufen und alle Aufmerksamkeit gilt diesem einen Leben mit allen seinen Möglichkeiten leidenschaftlicher Steigerung. Das Hörspiel vereinigt die wesentlichen Szenen des Buches, die fast wortgetreu übernommen wurden, sowie einige andere Texte, darunter Verse Baudelaires, Zitate aus anderen Schriften Bretons und eine Litanei zur Verherrlichung des weiblichen Körpers aus der Gedichtsammlung "Le revolver â cheveux blanc". Eingeblendet werden ferner einige fragmentierte Szenen aus einem pathologisch-kriminalistischen Boulevardreißer, den der Verfasser in der Einführung zu "Nadja" erzählt und kommentiert.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk / Norddeutscher Rundfunk 1959
- Erstsendung: 01.06.1959 | SWF1 | 20:30 Uhr | 68'35