ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Unter dem Loofah-Baum
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Walter Andreas Schwarz
Komposition: Rolf Unkel
Technische Realisierung: Ludwig Groß
Regieassistenz: Peterpaul Schulz
Regie: Kurt Reiss
Edward Thwaite liegt genußvoll planschend in der Badewanne. Die Trivialitäten des Alltags sind von ihm getrennt durch die Badezimmertür. Sie können höchstens akustisch zu ihm dringen. Und dagegen hilft natürlich das Singen in der Badewanne. Selbst zwei Herren, die ihn unbedingt sprechen wollen, können seine Wonne nicht dauerhaft stören. Statt dessen beschäftigt er sich ausführlich mit dem Spielzeug seines kleinen Sohnes und gerät darüber ins Träumen. Er träumt sich groß und berühmt, als Helden und Adligen. Aber seine eigene Vergangenheit erscheint ihm als Stimmen der Eltern, Lehrer und Vorgesetzten und stellt seine Träume richtig. Er muß sich eingestehen, daß er ein mieser, kleiner Versager ist, daß er im Krieg keineswegs ein Held war, daß andere wegen seiner Feigheit sterben mußten, daß er seine Familie nur mühsam ernähren kann. Zuletzt ist er so deprimiert, daß er in der Badewanne ertrinken will. Die Realität holt ihn wieder ein: der Tee ist gekocht und wartet auf ihn.