Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Hans Rothe
Der Reigenprozeß - oder: Die Kunst, Anstoß zu nehmen
Den Akten entnommene Hörfolge
Kommentar: Hans Rothe
Technische Realisierung: Friedrich Basan, Marlies Kranz
Regieassistenz: Lothar Timm
Regie: Fritz Schröder-Jahn
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Horst Uhse Leser Anja Buczkowski Leserin Friedrich von Bülow Ansager Rudolf Kalvius Vorsitzender des Gerichts Armas Sten Fühler Staatsanwalt, Herr von Bradtke Wolfgang Büttner Verteidiger, Rechtsanwalt Wolfgang Heine Willy Maertens Theaterdirektor Maximilian Sladek Edith Heerdegen Gertrud Eysoldt Gustl Bayrhammer Schauspieler Fritz Kampers Viktor-Stefan Görtz Robert Forster Larrinaga Heinz Schimmelpfennig Schauspieler Victor Schwanneke Karin Eickelbaum Schauspielerin Vera Skidelsky Katharina Brauren Frau Ottilie von Braunschweig Irene Marwitz Frau Margarete von Arnim Edda Seippel-Forschbach Frau Doris Bittner Willy Trenk-Trebitsch Doktor Alfred Kerr Karl Ludwig Lindt Ludwig Fulda Fritz Schröder-Jahn Emil Lind Eric Schildkraut Emil Orlik Kurt Ebbinghaus Professor Doktor Georg Witkowski Hanns Ernst Jäger Regierungsrat und Professor Karl Brunner Ernst Sladeck Karl Koehne Helene Elcka Erste Lehrerin Christine Gerlach Zweite Lehrerin Wilhelm Kürten Doktor Schreiber Hanns Bernhardt Lehrer Willi Rost Ingeborg Lapsien Frau Hauptmann Klara Müller Ursula Langrock Frau Gertrud Kohrun Hannes Schütz Rudolf Lebius Ludwig Thiesen Cand. med. Joachim Hochradel Herbert Schimkat Heinrich Flohr Annette Roland Frau Elise Christiansen Martina Otto Frau Elise Gerken Kurt Lieck Landgerichtsrat Ernst Jenne Walter Prüssing Karl Förstmann Robert Rathke Paul Mittelstädt, Bühnenarbeiter Horst Beilke Ernst Lüttke, Buchhändler Engelbert Quietsch Ernst Ehlert Rudolf Blanckarts Erika Stippich John Vellage Ute Wendt Frieda Bauer Barbara Annenhoff
Einer der berühmtesten und groteskesten Sittenprozesse der deutschen Literaturgeschichte fand im Herbst 1921 statt: der Prozess gegen Arthur Schnitzlers "Reigen". Ein von seiner eigenen Phantasie schockiertes Bildungsbürgertum hatte "Anstoß genommen". Prozessort war Berlin. Anhand der Akten dieses Prozesses schrieb Hans Rothe einen authentischen und im wesentlichen wortgetreuen Hörbericht, er enthält eine Fülle bizarrer Absurditäten, von denen man nicht glauben mag, dass sie von "normalen" Menschen in einem Gerichtssaal ausgesprochen worden sind. Sie wirken noch mehr erschreckend als erheiternd Erschreckend, weil diese Argumente von 1921 konsequent in der faschistischen Kunstdiktatur endeten. Erschreckend immer noch, weil jene Argumente gegen jede Art "Moderne", gegen jede ungewohnte Kunst seit damals bis in den Wortlaut hinein die gleichen geblieben sind.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk / Radio Bremen 1960
- Erstsendung: 18.10.1960 | SWF1 | 20:00 Uhr | 114'06