ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Seneca und die goldenen Jahre
Vorlage: Genauer Vorlagentitel unbekannt
Bearbeitung (Wort): Paul Hühnerfeld
Regie: Oswald Döpke
Seneca, der stoische Philosoph, der Erzieher Neros, verwaltete für den jungen Kaiser fünf Jahre lang das Römische Weltreich. Es war eine Regierung der Humanität, der "guten Vernunft". In den Machtkämpfen aber, deren Gegenspieler zwei skrupellose Frauen sind, die Kaiserinmutter Agrippina und die Kaiserin Poppäa, wird Seneca mitverantwortlich für die ersten Gräueltaten Neros. Seine Tragik ist es, dass er, um des Guten willen, einmal das Böse gutheißen muss: den Muttermord Neros. "Kann die Vernunft allein den Menschen eine gute Lebensordnung geben?" Der sterbende Seneca, von Nero zum Sokrates-Tod verurteilt, verneint diese Frage. Was unter der Vernunft ist, das Dämonische, verkörpert sich in Nero; was über ihr ist, enthüllt sich in der Gestalt des Apostels Paulus und in den christlichen Märtyrern, die zum Vergnügen Neros am Kreuze brennen und zu seinem Entsetzen in ihren Qualen lobsingen.