ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Frankreich
Tartarin von Tarascon
Vorlage: Die wundersamen Abenteuer des Tartarin von Tarascon (Roman, französisch)
Bearbeitung (Wort): Theodor Fischer
Komposition: Werner Haentjes
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Tartarin ist Bürger der Kleinstadt Tarascon am Rhonedelta. In seinem Haus am Stadtrand bewahrt er ein Arsenal von Jagdwaffen und alle nur greifbare Jagdliteratur auf. Denn wie alle Bewohner Tarascons frönt er der Jagdleidenschaft, wenn auch beeinträchtigt durch das völlige Fehlen jagdbarer Tiere. Ausgelöst durch die Vorstellungen eines Zirkusses mit exotischen Tieren, verlässt Tartarin seine Heimatstadt, um in der Fremde auf Löwenjagd zu gehen und schifft sich nach Algerien ein. Unter französischem Einfluss ist Algier für den grobschlächtigen Südfranzosen schon viel zu kultiviert, so dass sich insbesondere der Versuch, einen Löwen zu finden, als Problem erweist. Das einzige Exemplar der Gattung Löwe, das Tartarin antrifft und in Verkennung der wahren Umstände zur Strecke bringt, ist ein zahmes und sogar blindes Tier, das von einem Bettler für Geld zur Schau gestellt wird. Die vermeintliche heldenhafte Tötung des Tiers bringt Tartarin in Konflikt mit der Polizei. Um die Geldbuße bezahlen zu können, ist er genötigt, seine gesamte Ausrüstung zu verkaufen. Ein Kamel begleitet den demoralisierten Helden zurück nach Frankreich. Hier sorgt es ebenso wie das vorausgeschickte Löwenfell für beträchtliche Aufregung und begründet Tartarins Ruhm als Großwildjäger und Forscher. Ungeachtet der wenig abenteuerlichen Wirklichkeit beginnt Tartarin mit aufschneiderischen Erzählungen seiner imaginären Erlebnisse als Großwildjäger. (nach Kindlers Literaturlexikon)