Originalhörspiel

Autor/Autorin: Jürgen Breest

Sechs Schuß Liebe

Technische Realisierung: Rolf Mittag, Hedda Wiese
Regieassistenz: Till Bergen

Regie: Gerhard Lippert

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Elisabeth OpitzSie
    Klaus-Jürgen WussowEr
    Maria HäusslerLadenmädchen
    Siegfried WischnewskiChef
    Susanne SchönwieseErste Frau
    Susanne EggersZweite Frau
    Haide LorenzDritte Frau
    Herbert LeonhardErster Mann
    Günter JerschkeZweiter Mann
    Manfred SteffenDritter Mann

"Man nehme den Mord symbolisch, die Liebe als Mißverständnis - und Beruhigung wird  nicht ausbleiben. Aber da Kunst das 'Spiel mit den Möglichkeiten' ist, wie es eine der Hauptpersonen des Hörspiels behauptet, verüble man es dem Autor nicht, mit Mord und Liebe zu spielen. Er tut es nicht, um sich an den komischen Qualen seiner Opfer zu weiden, auch nicht, um sich mit exentrischen Liebeleien eine zweifelhafte Freude zu machen - er spielt, weil das Spiel eine angenehme Möglichkeit des Vorwurfs ist (weil es außerdem eine der schönsten Beschäftigungen ist).

"Sechs Schuss Liebe" - Liebe und Mord in einem Atemzug? Ja - die Unzertrennlichen, Castor und Pollux aller Gefühle. Natürlich greift man nicht immer zum Revolver, es gibt den viel raffinierteren Mord auf Lebenszeit. Der Autor aber nahm den Revolver, um es kürzer zu machen - und weil es die Form so wollte, die Form der Satire. Er hat alles überspannt, umso größere Kraft hat der Pfeil. Sollte der Pfeil über das Ziel hinausschießen, so ist das besser, als wenn er es gar nicht erreicht. Den Mann, der per Telefon bittet, man möge ihm die Leiche seiner Frau zuschicken, weil es ihm an Zeit fehle, sie selbst abzuholen, gibt es nicht - aber die Möglichkeit ist uns wohl allen bekannt. Ebenso sind die anderen Personen einseitig übertriebene Möglichkeiten (das ist jedenfalls die Hoffnung des Autors). Und noch eins: Liebe und Tod (oder besser Mord) sind zwei Seiten eines Gefühls. Aber das muß keineswegs Größe bedeuten, wie oft angenommen wurde (und wird), sondern es ist zumeist widerwärtigste Banalität, Niedertracht und Demütigung." (Jürgen Breest)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Radio Bremen
  • Erstsendung: 15.06.1962 | Radio Bremen Hansawelle | 20:00 Uhr | 35'19

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