Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Ingmar Bergman
Ein gestrenger Herr
übersetzt aus dem Schwedischen
Übersetzung: Tabitha von Bonin
Komposition: Enno Dugend
Technische Realisierung: Friedrich Basan, Marlies Kranz
Regieassistenz: Peterpaul Schulz
Regie: Friedhelm Ortmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Julia Costa Mädchen Horst Bollmann Jöns Martin Hirthe Ritter Rosel Schäfer Die Hexe Josef Dahmen Schmied Gisela Zoch Maria Hannes Messemer Der Gaukler Maja Scholz Lisa Gisela Hoeter Karin Kurt Ebbinghaus Erzähler
Der gestrenge Herr ist der Tod, der Ende des 14. Jahrhunderts in Gestalt der Pest jene Gegend heimsucht, ist aber auch ein Gott, der von den Figuren des Spiels kaum mehr begriffen wird. Tiefe Resignation drückt sich in der anfangs nahezu stummen Gestalt eines heimkehrenden Kreuzfahrers aus. Der Einzige, der in dieser Stimmung noch munter weiterplappern kann, ist sein Knappe Jöns, eine Art Sancho Pansa. Ein Mädchen, das der Pest entgehen will, begegnet ihnen und warnt sie. Eine Hexe, die man vor kurzem verbrannt hat, da man ihr die Schuld an der Seuche gab, schließt sich ihnen an. Später auch ein Schmied, der seine Frau an einen Gaukler verlor. Dieser Gaukler entpuppt sich zwar als großer Phrasendrescher, aber lieber spielt er, mit Hilfe eines Theaterdolches, den Toten, als sich auf einen wirklichen Kampf einzulassen. Das Wiedersehen des Ritters mit seiner Frau Karin ist befremdend - und befremdend auch das Verhältnis zu allem, was auf Erden ist und auf der Erde geglaubt wird. Die Gestalten tanzen ins Dunkel, als sie sich zum Schluss in bildhafter Konfiguration bei den Händen fassen: zu einem Tanz, auf den der gestrenge Herr schon mit Ungeduld wartet.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk 1962
- Erstsendung: 14.04.1962 | SWF2 | 20:30 Uhr | 45'50