Originalhörspiel, Kurzhörspiel
Autor/Autorin:
Ernst Kein
Zwei dramatische Protokolle
Technische Realisierung: Wolfgang Wölfer
Regie: Curt Goetz-Pflug
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Martin Hirthe Sam Ruffino/Trieska Konstantin Paloff Stan McKay/Martinez Beate Hasenau Judy Graham Stefan Wigger Joe Morgan Wolfgang Condrus Costa Hans Wilhelm Hamacher Gus Levinski Erna Haffner Bette Roscoe Gundula Engstner Marjorie B. Kurt Mühlhardt Dr. Fischer Theodor Vogler Vasques Hermann Wagner Durando Erich Fiedler Pereira Reinhold Bernt Quinto
Der österreichische Autor berichtet in der ersten Arbeit, "Die Meute", die Geschichte eines Lynchmordes. Eine Frau bobachtet einen Mann, der ein kleines Mädchen auf der Straße anspricht. Sie findet, daß er "wie ein Mexikaner oder sonst ein dreckiger Ausländer" aussieht und erzählt den Vorfall einer Clique streitsüchtiger Männer in einer Kneipe. Ein verhängnisvoller Mechanismus von Diskriminierung, Verdächtigung, Verfolgung und Totschlag setzt sich in Bewegung. In dem zweiten Stück geht es um die Hinrichtung eines gefangenen Revolutionärs in einem südamerikanischen Land. Die Stunden im Gefängnis, das Warten auf die Exekution, die Exekution selbst, werden aus den unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten geschildert.
"Der Revolutionär": Man hat den Männern gesagt, daß es eine gute Sache sei, einen Revolutionär zu erschießen. Denn man braucht Freiwillige für das Erschießungskommando und bietet Extrasold. Dafür könnte Antonio seiner Juana endlich die Messingohrringe kaufen, die sie sich schon lange wünscht. Also meldet er sich. Aber der Anblick des Verurteilten läßt ihn erkennen, daß es ihm unmöglich ist, den Mann zu erschießen. Antonio zielt daneben. Außer ihm werden sich noch sieben Mensche an den Tod des Revolutionärs erinnern, an seine letzten Minuten. Der Pfarrer, der Trost spenden sollte und fühlt, daß er versagt hat. Ein politischer Gegner des Verurteilten, dessen Haß plötzlich in Mitleid umschlägt. Ein Reporter, der sich großartige Bilder versprach und sich nun davor ekelt, Todesangst in Geld umzusetzen. Ein Häftling, ein Offizier, ein Chauffeur, ein Totengräber. Unmittelbar oder nur am Rande beteiligt, berichten sie über die letzten Minuten des verurteilten Revolutionärs.
Produktions- und Sendedaten
- Sender Freies Berlin 1962
- Erstsendung: 28.04.1963 | 23'45