Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Detlef Müller
Bericht über Zyskar
Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Wolfgang Wahl Zweihundertsechs Rolf Schult Sprecher Kurt Lieck Vorgesetzter Annelie Jansen Frau Marek Wera Petersohn Sekretärin Heinz von Cleve Untersuchungsrichter
Das "Amt für Tier- und Pflanzenschutz" - in Wirklichkeit die Geheimpolizei - gibt dem Agenten 206 den Auftrag, einen Mann namens Zyskar zu "beschatten". Er soll Beweismaterial für dessen politische Unzuverlässigkeit liefern. Nummer 206 ist jedoch, ohne dass seine Vorgesetzten die Identität erkennen, Zyskar selbst; man hat angesichts des zu gut funktionierenden Apparates den Menschen völlig vergessen. Das Stück zeigt, wie weit die Entpersönlichung unter einem Regime gehen kann, das nur noch Funktionäre für die Maschinerie der Massengesellschaft benötigt. Zyskars Persönlichkeitsspaltung ist unter diesem Druck bereits so weit gediehen, dass er sich gegenüber dem Chef der Geheimpolizei und in seinem Tagebuch in selbstkritischer Methode so analysiert und belastet, wie es der totale Polizeistaat vorschreibt. Nummer 206 behauptet, Zyskar auf der Flucht erschossen zu haben. Aber der Chef glaubt dem Überlebenden seine Legende nicht, sondern liquidiert ihn als Zyskar, der seinen Aufpasser umgebracht haben soll.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1963
- Erstsendung: 30.03.1963 | WDR 2 | 20:15 Uhr | 28'40