ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Stopfkuchen
Vorlage: Stopfkuchen (Roman)
Bearbeitung (Wort): Otto Bielen
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Der Südafrika-Deutsche Eduard schreibt während einer Schiffsreise auf, was er bei seinem Heimaturlaub erlebt hat. Im Mittelpunkt steht das Wiedersehen mit seinem Jugendfreund Heinrich Schaumann, der seit seiner Kindheit wegen seiner angeblich unmäßigen Dummheit, Faulheit und Gefräßigkeit "Stopfkuchen" genannt wird. Aber Heinrich ist in Wahrheit ein zutiefst humaner, eigenständiger und einfühlsamer Mensch. Schon in jungen Jahren gelang es ihm, das Vertrauen des verbitterten Bauern Quakatz und seiner verwilderten Tochter Valentine zu gewinnen. Vater und Tochter führten ein einsames, verfemtes Leben, weil der Bauer im Verdacht stand, einen reichen Viehhändler erschlagen zu haben. Heinrich, der ja selbst ein Außenseiter ist, kümmerte sich um die beiden und ist nun schon lange und sehr glücklich mit Valentine verheiratet. Eduard erlebt während seines Besuches staunend mit, wie raffiniert und zielsicher der als naiver Sonderling geltende Heinrich die endgültige Aufklärung des alten Mordfalles betreibt.
Wilhelm Raabe (1831-1910), der letzte literarische Erbe Jean Pauls, ist einer der wenigen großen Humoristen und träumerischen Fabulisten. Inhaltlich gehört Raabes "See- und Mordgeschichte" - so der Untertitel seines Romans "Stopfkuchen" - zu den ersten deutschen Detektivgeschichten, und die mehrschichtige Erzählstruktur ist ausgesprochen modern.