Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Jacques Audiberti

Jacques Herz

Vorlage: Coeur à cuire (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Yvonne Meier, Herbert Meier
Technische Realisierung: Fred Bürck, Peter Schroeder, Marlies Kranz, Lieselotte Engstner
Regieassistenz: Wolfgang Wölfer

Regie: Heinz von Cramer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Heinz SchimmelpfennigSprecher
    Ruth HellbergMarcelle von Leopard
    Martin HeldJacques Herz
    Horst-Werner LoosGerichtsdiener
    Heinz RabeErste Stimme
    Hans SchäfferZweite Stimme
    Herbert SchimkatDritte Stimme
    Thomas RosengartenJunge
    Henriette PetersMädchen
    Ernst GinsbergPräsident
    Hans NielsenStimme des Papstes
    Dieter EpplerItalienische Kommandostimme

Der Museumswächter, der im Palast des Jacques Herz in der französischen Stadt Bourges die Besucher empfängt, kann den Tag und das Jahr nicht nennen, in dem der Erbauer geboren wurde. Man weiß nur, dass Jacques Herz gegen Ende des vierzehnten Jahrhunderts das Licht der Welt erblickte. Er handelte mit Fellen und Pelzen wie sein Vater, mit Grundstücken und Spielkarten. Er schlug Silber- und Goldmünzen; finanzierte die Feldzüge der Jeanne d' Arc mit Falschgeld. Er war Bankier und besaß Güter und Schlösser in ganz Frankreich; ein Finanzmann, der Mittellosen half und dem kommenden König. Er baute Häfen und Flotten und verlud Waren nach der Levante. Er war königlicher Minister für Bergbau, besaß Gruben und Manufakturen, kaufte und verkaufte, wurde Gouverneur des Languedoc und Finanzminister Frankreichs. Sein berühmtes Haus zu Bourges ist ein äußeres Zeichen der fürstlichen Stellung, die sich dieser Bürger erwarb. Aber da er Macht und Rang aufs großzügigste auch zur eigenen Bereicherung nutzte, gelang es der Eifersucht des Hochadels, ihn zu stürzen. Nach einer königlichen Jagd in Taillebourg hat man ihn verhaftet und von Festung zu Festung geschleppt. Ein königliches Sondergericht verhandelte gegen ihn, unter anderem wegen Mordes an Agnes Sorel, der Geliebten des Königs. Es befand ihn für schuldig. Obwohl er unschuldig war, wurde er dennoch seines ungeheuren Vermögens beraubt und in Ketten gelegt. Aus dem Kerker von Poitiers gelang ihm die Flucht nach Italien. Als Admiral führte er ein römisches Galeerengeschwader in den griechischen Archipel. Dort ereilte ihn am 25. November des Jahres 1456 nach einem Seegefecht mit den Türken der Tod.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestfunk / Bayerischer Rundfunk 1963
  • Erstsendung: 27.04.1963 | SWF2 | 20:30 Uhr | 102'25

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